Bedrohung durch Russland: Nato will mehr Tempo, mehr Soldaten, mehr Waffen

Seite 2: Die schnelle Eingreiftruppe

Bislang fehle es jedoch an Taten der Mitglieder, um die Pläne zu verwirklichen. Vor allem fehle es an "Material, Personal oder Infrastruktur" und an der Geschwindigkeit, die Lücken zu füllen, wie der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands, André Wüstner zitiert wird.

Die Zielvorstellung für die Bereitschaft, so Politico, sei ein mehrstufiger Plan. Dessen erste Stufe sehe etwa 100.000 Soldaten vor, die innerhalb von 10 Tagen verlegt werden können. Sie könnten aus Polen, Norwegen und den baltischen Staaten (Estland, Lettland und Litauen) kommen, wird Heinrich Brauß zitiert, ein ehemaliger stellvertretender NATO-Generalsekretär für Verteidigungspolitik und Streitkräfteplanung.

"Sie könnten auch multinationale Gefechtsverbände umfassen, die das Bündnis bereits an der Ostflanke aufgestellt hat."

Die Verstärkung komme dann in einer "zweiten Schicht". Die solle plangemäß innerhalb von zehn bis 30 Tagen aus Ländern wie Deutschland einsatzbereit sein. Allerdings würde der großen Aufwand, "viele Menschen, Ausrüstung und Ausbildung - und viel Geld" erfordern. Bislang zeigen sich laut der Situationsbeschreibung, wie sie Politico aus Sicht der Militärkreise, darunter auch einige Ehemalige, wiedergibt, vor allem Herausforderungen, aber nicht genug Einsatz.

Einige Streitkräfte werden ihre Rekrutierungsbemühungen verstärken müssen. Viele Verbündete werden ihre Verteidigungsausgaben erhöhen müssen. Und alle werden mehr Waffen, Munition und Ausrüstung kaufen müssen.

Politico

Definitives dazu wird beim Nato-Gipfel, angesetzt für den 11. und 12. Juli in Litauen, erwartet.

Wie an dieser Stelle bereits im Juni 2022 berichtet, beschloss man schon beim seinerzeitigen Nato-Gipfel in Madrid, dass der Umfang der Schnellen Eingreiftruppe (Nato Response Force, NRF) auf mehrere Hunderttausend Soldaten und Soldatinnen erhöht werden sollte (Nato will Schnelle Eingreiftruppe auf über 300.000 aufstocken).

Anfang Februar hatte der CIA-Chef Burns vorausgesagt, dass sich der Ausgang des Ukraine-Kriegs in den nächsten sechs Monaten entscheide. Voraussagen sind schwierig, die Tendenz aber ist deutlich: Die Aufrüstungsspirale dreht weiter.

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