Biden droht Saudi-Arabien
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Der Riss zwischen den strategischen Partnern zeigt sich größer als erwartet. Die USA sind keine alternativlose Führungsmacht mehr für Länder im Nahen Osten.
Die Empörung in Washington über das Haus Saud ist mit dem russischen Großangriff auf die Ukraine in den letzten Tagen weiter angewachsen. Der Riss zwischen den USA und ihrem engsten arabischen Partner geht tiefer, als dies zunächst wahrgenommen wurde.
Die Drosselung der Ölproduktion, die das Kartell Opec+ kürzlich gegen den Willen und zum Ärger der USA verkündet hat, berührt ein hochneuralgisches Feld, das nicht nur mit wirtschaftlichen Interessen der Supermacht, den anstehenden Halbzeitwahlen und Präsident Bidens Führungsqualitäten zu tun hat, sondern mit dem Dominanz-Anspruch der USA in enger Verbindung steht.
Wie kann es sein, dass sich das Verhältnis zwischen den USA und Saudi-Arabien so verändert hat, dass sich Riad den Wünschen aus Washington derart verweigert?
US-Präsident Biden zeigt seine Verärgerung nun deutlicher. Er droht mit Konsequenzen, wobei er taktisch vieles offen lässt. Richtung Riad erklärte er:
"Ich werde mich nicht dazu äußern, was ich in Betracht ziehen würde und was mir vorschwebt. Aber es wird Konsequenzen haben (…) Wenn das Repräsentantenhaus und der Senat [nach den Zwischenwahlen] zurückkehren, wird es einige Konsequenzen geben."
Die Aussage wurde schnell in die internationale Öffentlichkeit gespielt. Im saudischen Machtzentrum weiß man, dass die Weigerung, auf die Bitte Bidens nach Unterstützung einzugehen, im Weißen Haus als "feindlicher Akt" aufgefasst wird und dass es Abgeordnete aus Bidens Partei gibt, die Saudi-Arabien (und Russland) über das NOPEC-Gesetz Opec-Machtkompetenzen streitig machen wollen – und der König und die Prinzen wissen, dass wieder einmal US-Waffenlieferungen infrage gestellt werden.