"Die Deutschen? Gut organisieren, das können die? Das war einmal!"
Seite 2: "SPD: Den Arbeitnehmer interessieren keine Gender-Sternchen!"
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Ist die CDU denn noch Ihre Partei? Was muss sich ändern, damit sie wieder regierungsfähig wird?
Wolfgang Bosbach: Selbstverständlich! Ich bin vor 48 Jahren ja nicht durch Zufall oder Versehen in die CDU eingetreten, sondern aus Überzeugung. Wenn wir zu alter Stärke zurückwollen, dann geht das nur über ein deutlich besseres Krisenmanagement, eine rasche Klärung der K-Frage, ein überzeugendes Wahlprogramm und ein Team, das die ganze Breite der Union repräsentiert.
Aber haben die Volksparteien vielleicht ganz ausgedient? Oder sehen Sie noch eine Chance auch für die SPD?
Wolfgang Bosbach: Das Prinzip Volkspartei hat an Strahlkraft etwas eingebüßt, aber noch lange nicht ausgedient. Wenn die Union ihr Potential voll ausschöpfen, kann sie deutlich über 35 Prozent erreichen. Die allermeisten Parteien in Europa können davon nur träumen!
Die SPD fährt aktuell einen Kurs, mit dem sie niemals auch nur in Sichtweite alter Werte kommen kann. Ihre Traditionsbataillone fühlen sich von ihr verlassen und mit Genderpolitik kann man vielleicht im Feuilleton brillieren, aber garantiert nicht an der Wahlurne.
Den klassischen Arbeitnehmer interessieren nicht Sternchen oder künstliche Sprechpausen, der will einen fairen Lohn, soziale Absicherung und eine ordentliche Rente.
Sie reden viel mit den Menschen auf der Straße. Welches sind nach Ihrer Meinung denn die wirklichen Sorgen und Nöte?
Wolfgang Bosbach: Aktuell beherrscht ganz eindeutig die rasche Bewältigung der Corona-Pandemie alle politischen Diskussionen. Dann geht es um die ökonomischen, finanziellen aber auch die sozialen Folgen dieser Krise, um Niedrigzinsen und Geldwertstabilität, gute Bildung und höheres Tempo bei der Digitalisierung, eine gerechte Altersversorgung und viele machen sich auch Sorgen um das faszinierende Projekt Europa.
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