Dürren in aller Welt: Nahrungsmittel werden noch teurer
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Energie und Klima – kompakt: Im Mittelmeerraum, Ostafrika und Südamerika bleibt der Regen aus, extreme Dürren sind die Folge. In Frankreich gelten bereits Beschränkungen beim Wasserverbrauch. Und was ist mit den Ernten?
Dass es in Frankreich und Italien massive Probleme mit der Wasserversorgung von Landwirtschaft und Menschen gibt, hatten wir gestern bereits am Rande erwähnt. Tatsächlich leiden größere Teile West- und Südosteuropas, der Norden Marokkos, Algeriens und Tunesiens sowie größere Teile der Türkei und der Region rund ums Schwarze Meer unter einer extremen Dürre, wie den aktuellen Karten des European Drought Observatory zu entnehmen ist.
Im spanischen Katalonien ist ein Stausee, der Barcelona mit Trinkwasser versorgen soll, so gut wie leer, am Gardasee müssen die Ufergemeinden schon im Februar über eine Wasserkrise beraten, in Venedig fallen die Kanäle trocken und aus dem Maghreb, das heißt aus den nordwestafrikanischen Staaten, wird ein Rückgang der Getreideproduktion aufgrund zu großer Trockenheit berichtet. In diesem Jahr werde der Bedarf an Importen höher ausfallen als im Vorjahr.
Marokko ist am stärksten betroffen. Die Weizenproduktion liegt laut den Berichten 34 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Bei der Gerste sieht es ähnlich aus. Das Problem ist eine Kombination von zu wenig Regen und zu hohen Temperaturen, die für stärkere Verdunstung sorgen. Aus dem benachbarten Algerien wird vermeldet, dass an vielen Wetterstationen in den letzten Monaten die geringsten Niederschläge seit 44 Jahren registriert worden seien.
Ähnliches hört man aus Frankreich, wo es zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar im landesweiten Mittel weniger als einen Millimeter Niederschlag gegeben hat. Und das in einer Zeit, in der eine Mischung aus Regen und kühlen Temperaturen eigentlich die arg geschröpften Grundwasserreservoirs und Stauseen wieder auffüllen sollten.
Eine derartige Häufung von niederschlagsfreien Tagen im Winter hat es beim Nachbarn in den bis 1959 zurückgehenden Aufzeichnungen bisher nicht gegeben. Ab dem ersten März, so früh wie nie zuvor, gelten daher in einem Teil des Landes Beschränkungen für den Wasserverbrauch.
Doch nicht nur Europa und die übrigen Mittelmeeranrainer haben Probleme. Vom Horn von Afrika, also aus Somalia, Dschibuti und Äthiopien, berichtet der katarische Sender Al Jazeera, dass der "Dürretrend" dort inzwischen schlimmer sei als 2011. Seinerzeit waren in der Region Hunderttausende unter den Augen der Weltöffentlichkeit verhungert.
ICPAC, ein Klimavorhersage-Zentrum für Ostafrika, sagt für die kommende Regenzeit von März bis Mai anhaltend zu trockene Bedingungen voraus. Betroffen sind auch Kenia und Uganda. Das Copernicus-Klimaprogramm der EU spricht von der schlimmsten Dürre seit 70 Jahren.
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