Dürren in aller Welt: Nahrungsmittel werden noch teurer

Seite 2: Klimawandel und La Niña

Eine Kombination aus globaler Erwärmung und den gegenwärtigen La-Niña-Bedingungen im äquatorialen Pazifik, die auch in Afrika Wettersysteme beeinflussen, sei die Ursache. 1,3 Millionen Menschen hätten bereits ihre Heimatdörfer auf der Suche nach Einkommen und Nahrung verlassen müssen.

In den nächsten Monaten werde sich die Situation weiter verschlechtern, denn es werde die nunmehr sechste Regenzeit in Folge mit unterdurchschnittlichem Niederschlag vorhergesagt. Mehr Details über die Vorhersage hier bei der Weltmeteorologie-Organisation.

Auch der Süden Lateinamerikas kämpft mit großer Trockenheit. Ähnlich wie am Horn von Afrika ist die Schuld bei Klimawandel und La Niña zu suchen, wie der New Scientist schreibt. In Teilen Argentiniens, Chiles, Brasiliens, Paraguays und Uruguays müsse das Wasser rationiert werden. Ernten seien zerstört oder dezimiert und trügen damit zur Gefahr steigender Nahrungsmittelpreise auf dem Weltmarkt bei.

In Argentinien ist von der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren die Rede, die für das Land nicht zuletzt ein großes ökonomisches Problem darstellt. Argentiniens Wirtschaft hängt nämlich vom Export von Soja und anderen Agrarprodukten im großen Stil ab und ausbleibende Einnahmen aus dem Außenhandel gefährden die Rückzahlung der Kreditschulden.

Im Nachbarland Chile fällt in vielen Teilen des Landes bereits seit Jahren zu wenig Niederschlag, was die dortigen Auseinandersetzungen um den Zugriff auf das Wasser verschärft. Ursache sind die Verlagerungen von Wettersystemen aufgrund zu hoher Meeresoberflächentemperaturen vor den Küsten Chiles. Diese gehen wiederum auf die globale Erwärmung zurück.

Beim chilenischen Wetterdienst heißt es auf Nachfrage von Telepolis, dass seit 15 Jahren ein Niederschlagsdefizit zu verzeichnen sei. Das vergangene Jahrzehnt sei dort das trockenste und wärmste seit 1961 – und vermutlich noch sehr viel länger zurückreichend – gewesen. Die Aussichten in Hinsicht auf den Klimawandel seien nicht ermutigend: Einerseits werde ein Rückgang der Niederschläge prognostiziert, andererseits eine Zunahme von Hitzewellen und Sommertagen, sodass mit mehr Verdunstung zu rechnen ist.

Die hohen Temperaturen und große Trockenheit hätten sicherlich einen Anteil an den in den letzten Wochen beobachteten extremen Waldbränden. Landesweit nimmt die Temperatur in Chile derzeit um 0,17 Grad Celsius pro Jahrzehnt zu. In einigen Tälern und Gebirgen auch um ein Grad Celsius pro Jahrzehnt. Die Niederschläge nehmen in den am stärksten betroffenen Gebieten um 15 Prozent pro Jahrzehnt ab.

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