EXPO-Pavillon gerettet
Besucherspenden und Sponsorengelder ermöglichen dem Pavillon aus Bambus das Überleben
In den letzten Juliwochen sorgte die Schlagzeile für Aufsehen, der erste Pavillon auf der EXPO sei von der Schließung bedroht. Jetzt steht fest, dass der Bambus-Pavillon der Umweltorganisation ZERI auf der Weltausstellung erhalten bleibt.
Noch Anfang der Woche war die Stimmung bei den Verantwortlichen auf der EXPO ziemlich gedrückt. Spätestens am 2. August wollte man abends verkünden, wie es mit dem ZERI-Pavillon weitergehen soll. Um auf die finanzielle Situation aufmerksam zu machen, hat man ein Benefizkonzert organisiert, Spendengelder gesammelt und intensiv nach Sponsoren gesucht. Das finanzielle Desaster entstand durch erhöhte Kosten beim Bau des Pavillon, weil die deutsche Bauaufsicht noch umfangreiche Prüfungen verlangte.
Die weitere Finanzierung der laufenden Kosten, wie die Unterbringung und Verpflegung der ehrenamtlichen Mitarbeiter, wollte man über den Verkauf von Produkten und Souvenirs erwirtschaften. Doch hier machten den ZERI-Verantwortlichen die schlechten Besucherzahlen der Weltausstellung einen Strich durch die Rechnung. Von den veranschlagten 6.000 DM pro Tag kamen durchschnittlich nur knapp 10 bis 20 Prozent in die Kasse. Auch die energieliefernden Stadtwerke wollten eine kalkulierte Endsumme des Stromverbrauchs als Abschlagszahlung. "Diesem dauernden finanziellen Druck sollten die Mitarbeiter nicht weiter ausgesetzt bleiben", erklärte der Pavillonsprecher Paul.
Inzwischen kamen aus Besucherspenden und Sponsorengeldern 424.000 DM zusammen, so dass der einzigartige Pavillon aus Bambus bis Ende der Weltausstellung erhalten bleiben kann. Es habe eine unglaubliche Welle der Solidarität gegeben, lautet das Fazit der ZERI-Verantwortlichen.