Extreme Hitzewellen in Meeren töten immer mehr Fische
- Extreme Hitzewellen in Meeren töten immer mehr Fische
- Drohender Einbruch von 30 Prozent
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Energie und Klima – kompakt: Rekordtemperaturen von China bis in die USA. Sie bedrohen nicht nur Menschen, Wälder und Ernten, sondern auch die Meerestiere. Kann die Fischerei die Heißzeit überleben?
Hitzewellen, wohin man schaut. Aus Chinas Hauptstadt Beijing wurde schon vor zwei Wochen mit 41,1 Grad Celsius die heißeste je dort gemessene Junitemperatur gemeldet. Seit 14 Tagen ist dort auch nachts die Temperatur nicht mehr unter 20 Grad Celsius gefallen. Zuvor hatte Shanghai bereits den heißesten je beobachteten Mai durchlebt, während Teile Indiens schon im Juni die zweite Hitzewelle erlebte, wie die Hindustans Times berichtet. Mit Temperaturen über 40 Grad Celsius kann das leicht lebensbedrohlich werden.
Aktuell sind verschiedene Teile der USA von extremer Hitze betroffen und es wird von über einem Dutzend Menschen berichtet, die an der Hitze gestorben seien. In Mexiko ist die Rede von über 100 Hitzetoten.
Gleichzeitig gibt es für andere Teile der USA Warnungen vor extremen Niederschlägen, während ein Drittel des Landes weiter unter teils extremer Feinstaubbelastung durch die anhaltend vielen Waldbrände in Kanada leidet.
Nördlich der US-Grenzen brennen derzeit an hunderten Stellen die Wälder und Zehntausende mussten in dem dünn besiedelten Land ihre Häuser verlassen, um sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen, schreibt die New York Times. Der Klimawandel habe die dortigen Wälder in eine "Zunderdose" verwandelt. Schon jetzt sei mehr Wald verbrannt, als in der letztjährigen Saison.
Die Ozeane sind ebenfalls aus dem Lot. Wie bereits berichtet gibt es in verschiedenen Teilen der Weltmeere derzeit Hitzewellen, wobei die über alle Ozeane gemittelte Temperatur derzeit eine nie gesehene Höhe erreicht und auch im östlichen Nordatlantik neue Rekorde aufgestellt werden. Hier kann man tagesaktuell die Temperaturen der Meeresoberfläche verfolgen.
Auch der Golf von Mexiko, ohnehin bereits ein ziemlich warmes Gewässer, ist von einer maritimen Hitzewelle betroffen. Tausende toter Fische wurden an der texanischen Küste angespült. Als Grund geben die Behörden laut USA Today zu niedrigen Sauerstoffgehalt des Wassers an.
Je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff kann aus der Luft aufgenommen werden. Außerdem bedeutet die Erwärmung des Oberflächenwassers, dass die Schichtung des Meereswassers stabiler wird und schlechter von Wind durchmischt werden kann. Dadurch gelangt weniger Sauerstoff in tiefere Wasserschichten.
Vor der kalifornischen Küste haben stellenweise hohe Wassertemperaturen unterdessen eine Blüte giftiger Algen ausgelöst. Für dort lebende Seelöwen und Delfine hatte das tödliche Folgen. Der Vorfall erinnert an die sogenannte pazifische Blase, eine ungewöhnlich warme Wassermasse im nördlichen Pazifik, die von 2013 bis 2016 vor den Küsten Nordamerikas dem Leben im Wasser arg zusetzte. Bis an die Küste Mexikos hinunterkam es seinerzeit zu Blüten giftiger Algen. Vielerorts kam die Fischerei zum Erliegen, und viele Populationen haben sich bis heute nicht erholt.