Gegen RWEs Profitinteressen

Seite 2: IPCC-Bericht: Versagen der Politik

Über den jüngsten IPCC-Bericht haben wir ja hier auf Telepolis gestern schon geschrieben. Die Jugend-Klimaschutzbewegung Fridays for Future nimmt diese Zusammenfassung des Kenntnisstandes der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft zum Anlass, die Bundesregierung scharf zu kritisieren.

Die Zeit dränge doch, die Berlin versage täglich. Am Tagebau Garzweiler 2 im Rheinland und auf jeder Baustelle für eine weitere Autobahn werde derzeit schmerzhaft klar, dass eine klimagerechte Welt politisch nicht gewollt sei.

Deutschland müsse endlich seiner Verantwortung nachkommen. Mindestens 14 Milliarden Euro jährlich müsse für ärmere Länder aufgebracht werden, um dort die Anpassung an den nicht mehr zu vermeidenden Teil des Klimawandels und den Aufbau einer Wirtschaft aufgebracht werden, die ohne fossile Brennstoffe auskommt.

Im Bundestag gab es übrigens wenig Interesse, über den IPCC-Bericht zu debattieren, berichtet die grüne Abgeordnete Kathrin Henneberger auf Twitter. In dieser Woche werde es keine Debatte dazu geben.

Dürren und Fluten

Ansonsten wäre noch von schweren Dürren in Chile und in Ostafrika zu berichten. In Chile, wo einige Regionen bereits seit Jahren unter zu wenig Niederschlag leiden, ist der See Peñuelas, ein wichtiges Trinkwasserreservoir der Küstenstadt Valparaíso ausgetrocknet.

Am Horn von Afrika herrsche die längste Dürre seit Jahrzehnten. Es drohe eine neue Hungersnot, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Auch der Norden Kenias ist betroffen.

Seit 2020 seien drei aufeinander folgende Regenzeiten ausgefallen. Die UN-Nahrungsmittelorganisation FAO schlage Alarm, da es an Nahrungsmitteln und Geld fehle.

Auch die derzeit anlaufende Regenzeit werde nach den Vorhersagen der Meteorologen wieder zu spärlich ausfallen. Der UNICEF Repräsentant in Äthiopien, Gianfranco Rotigliano, meine, am Horn von Afrika seien die Menschen Dürren gewohnt, nur nicht in so kurzen Abständen. "Wir sehen hier ganz klar eine Folge des Klimawandels", wird er von der Zeitung zitiert.

Derweil ist es im benachbarten Südsudan ist es Ende März hingegen zu verheerenden Überschwemmungen gekommen, die ebenfalls den Betroffenen schwer zusetzen.

Keine Kohle

Und zu guter Letzt noch die gute Nachricht der Woche: Die portugiesische Regierung hat angekündigt, die Energiewende beschleunigen zu wollen. Bereits 2026 soll der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Stromproduktion auf 80 Prozent ansteigen. Bisher war dies die Zielmarke für 2030.

Zurzeit deckt Portugal bereits 60 Prozent seines Strombedarfs mit Erneuerbaren ab, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, vor allem mit Wasserkraft und Windenergie. Die letzten beiden Kohlekraftwerke wurden 2021 abgeschaltet. Anders als Deutschland und Polen würde Portugal ein etwaiger Importstopp für russische Kohle kaltlassen.