Gibt es jetzt die ersten Geschäftspleiten auf der EXPO?

Den ersten Betrieben droht die Stromabschaltung

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Die schwachen Besucherzahlen fordern nun wohl ihre ersten Opfer. Die hannoverschen Stadtwerke haben vier Betrieben angekündigt, zum Wochenende den Strom abzuschalten, wenn nicht bald die Rechnungen bezahlt werden. Doch wenn es soweit kommt, droht ihnen auch noch eine Vertragsstrafe durch die EXPO GmbH wegen Nichterfüllung des Vertrages.

Den vier Betrieben auf der EXPO liegen inzwischen die letzten Zahlungsaufforderungen der hannoverschen Stadtwerke vor. Sollten sie nicht zahlen, wird ihnen bis zum Wochenende der Strom abgeschaltet. Betroffen von dieser harten Maßnahme sind vier Restaurants und ein Kiosk. Doch auch gegen 26 weitere Betriebe gibt es inzwischen unterschiedliche Zahlungsaufforderungen. Diese haben zum Beispiel noch nicht die Kosten für die Gesundheitsprüfung ihrer Mitarbeiter überwiesen. Die EXPO GmbH will hier nicht helfend eingreifen, denn auf einem "Gebiet so groß wie Monaco muss man damit rechnen, dass ein Kiosk schließt", so zumindest lautet das offizielle Statement der EXPO. Man denke keineswegs daran, die Sockelabgabe der Betriebe zu senken oder gar zu stunden.

Einem Konzessionsnehmer ist bislang wegen Vertragsverletzungen gekündigt worden. Die Firma Optio aus Kanada hatte eigenmächtig die Öffnungszeiten geändert, Toiletten nicht gebaut bzw. Flächen vergrößert.

Eigentlich war diese nun beginnende Pleitewelle aufgrund der fehlenden Besucherzahl vorauszusehen, denn bei dem jetzigen Besuchervolumen reicht das Restaurantangebot für die dreifache Menge an Gästen. Noch hat sich zumindest die jetzige Besucherschar nicht verringert. Durch das Abendticket hat es ab 18 Uhr sogar eine Steigerung von 64 auf 75 Prozent gegeben. Die Preise sind etwas erträglicher geworden, so dass die Restaurants auch frequentiert werden. Außerdem scheint es auf den Standort der Gastronomiebetriebe anzukommen, denn in Halle 26 werden sogar noch Arbeitskräfte gesucht. Und ein wenig könnte die EXPO dieser Pleitewelle auch entgegensteuern, denn neben der Sockelabgabe verlangt sie auch noch eine Nettoumsatzbeteiligung von 6 bis15 Prozent. Hoffentlich haben die EXPO-Verantwortlichen ein Herz und verzichten wenigstens auf eine Vertragsstrafe.