Jeffrey Sachs und die "wahre Geschichte des Ukraine-Krieges"

Seite 2: Jeffrey Sachs: "Biden hat die Ukraine in einen offenen Krieg getrieben"

Es ist sehr wichtig, dass das amerikanische Volk über die wahre Geschichte des Ukraine-Kriegs und die derzeitigen Entwicklungen dort informiert wird. Leider sind die Mainstream-Medien – die New York Times, das Wall Street Journal, die Washington Post, MSNBC und CNN – zu reinen Sprachrohren der Regierung geworden, die nur die Lügen von US-Präsident Joe Biden wiederholen, mit denen die wahre Geschichte des Krieges vor der Öffentlichkeit verborgen wird.

Biden hat erneut den russischen Präsidenten Wladimir Putin verunglimpft und ihm diesmal eine "Gier nach Land und Macht" vorgeworfen, nachdem er im vergangenen Jahr erklärt hatte: "Um Gottes willen, dieser Mann (Putin) darf nicht an der Macht bleiben."

Zugleich ist Biden derjenige, der die Ukraine in einen offenen Krieg getrieben hat, indem er die Nato-Erweiterung um die Ukraine weiter vorantreibt. Er hat Angst, dem amerikanischen und ukrainischen Volk die Wahrheit zu sagen, lehnt Diplomatie ab und entscheidet sich stattdessen für einen ewigen Krieg.

Nato-Erweiterung ist für Russland als Bedrohung

Die Ausweitung der Nato um die Ukraine, die Biden seit Langem propagiert, ist ein Schachzug der USA, der aber gescheitert ist. Die Neokonservativen, einschließlich Biden, dachten seit den späten 1990er Jahren, dass die USA die Nato auf die Ukraine (und Georgien) ausdehnen könnte, trotz des lautstarken und langjährigen Widerstands Russlands. Sie glaubten nicht, dass Putin tatsächlich wegen der Nato-Erweiterung in den Krieg ziehen würde.

Die Nato-Erweiterung um die Ukraine (und Georgien) wird jedoch von Russland als eine existenzielle Bedrohung für die nationale Sicherheit betrachtet, insbesondere wegen der 2.000 km langen Grenze Russlands zur Ukraine und der strategischen Lage Georgiens am östlichen Rand des Schwarzen Meeres. US-Diplomaten haben US-Politikern und Generälen diese grundlegende Realität jahrzehntelang erklärt, aber diese haben arrogant und grob reagiert und darauf bestanden, die Nato-Erweiterung trotzdem voranzutreiben.

Zu diesem Zeitpunkt wusste Biden genau, dass eine Nato-Erweiterung um die Ukraine den Dritten Weltkrieg auslösen könnte. Deshalb hat Biden auf dem Nato-Gipfel in Vilnius hinter den Kulissen bei der Nato-Erweiterung einen Gang zurückgeschaltet. Doch anstatt die Wahrheit zuzugeben, dass die Ukraine nicht Teil der Nato sein wird, macht Biden Ausflüchte und verspricht der Ukraine die letztendliche Mitgliedschaft.

In Wirklichkeit hat diese Politik zu einem anhaltenden Blutvergießen in der Ukraine geführt, und zwar aus keinem anderen Grund als dem der US-Innenpolitik, insbesondere wegen Bidens Angst, vor seinen politischen Gegnern als schwach zu erscheinen. (Vor einem halben Jahrhundert haben die Präsidenten Johnson und Nixon den Vietnamkrieg im Wesentlichen aus dem gleichen erbärmlichen Grund und mit der gleichen Lüge geführt, wie der verstorbene Daniel Ellsberg es brillant erklärt hat.)

Die Ukraine kann den Krieg nicht gewinnen. Es ist wahrscheinlich, dass Russland sich auf dem Schlachtfeld durchsetzen wird, wie es jetzt auch sehr den Anschein hat. Doch selbst wenn die Ukraine mit konventionellen Streitkräften und Nato-Waffen die Frontlinie durchbrechen sollte, würde Russland notfalls bis zu einem Einsatz von Atomwaffen eskalieren, um die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zu verhindern.

Biden und der militärisch-industrielle Komplex sind die Kriegstreiber

Während seiner gesamten Karriere hat Biden dem militärisch-industriellen Komplex gedient. Er hat unermüdlich die Nato-Erweiterung vorangetrieben und Amerikas die Welt zutiefst destabilisierende Kriege in Afghanistan, Serbien, Irak, Syrien, Libyen und jetzt in der Ukraine unterstützt. Er beugt sich Generälen, die mehr Krieg und mehr Auseinandersetzungen wollen und die einen bevorstehenden Sieg voraussagen, um die leichtgläubige Öffentlichkeit bei der Stange zu halten.

Weiterhin scheinen Biden und sein Team (Antony Blinken, Jake Sullivan, Victoria Nuland) ihrer eigenen Propaganda geglaubt zu haben, dass westliche Sanktionen die russische Wirtschaft strangulieren könnten, während Wunderwaffen wie die Himars-Raketenwerfer Russland besiegen würden. Und die ganze Zeit über haben sie den Amerikanern gesagt, dass sie Russlands 6.000 Atomwaffen bei ihren Entscheidungen nicht berücksichtigen müssen.

Die ukrainische Führung hat sich dieser US-Täuschung aus schwer nachvollziehbaren Gründen angeschlossen. Vielleicht glaubte sie den USA, oder sie haben Angst vor den USA, oder sie fürchten ihre eigenen Extremisten, oder sie sind einfach Extremisten, die bereit sind, Hunderttausende von Ukrainern dem Tod und der Verwundung zu opfern, in dem naiven Glauben, dass die Ukraine eine nukleare Supermacht besiegen kann, die den Krieg als existenziell betrachtet. Oder vielleicht machen einige der ukrainischen Führer ein Vermögen, indem sie dieses Geld von den Dutzenden Milliarden Dollar an westlicher Hilfe und Waffen für sich abzweigen.

Nur eine Verhandlungslösung ist der Weg zum Frieden

Der einzige Weg, die Ukraine zu retten, ist ein Verhandlungsfrieden. In einer Verhandlungslösung könnten sich die USA damit einverstanden erklären, dass sich die Nato nicht auf die Ukraine ausdehnen wird, während Russland dem Abzug seiner Truppen zustimmt. Die verbleibenden Themen- die Krim, der Donbass, die Sanktionen der USA und Europas, die Zukunft der europäischen Sicherheitsvereinbarungen- könnten politisch geregelt werden und nicht durch einen endlosen Krieg. Russland hat wiederholt Verhandlungen vorgeschlagen, um zu versuchen,

• der Ost-Erweiterung der Nato zuvorzukommen,
• geeignete Sicherheitsvereinbarungen mit den USA und Europa zu finden,
• interethnische Fragen in der Ukraine nach 2014 zu lösen (Abkommen Minsk I und Minsk II),
• den ABM-Vertrag aufrechtzuerhalten und
• den Ukraine-Krieg im Jahr 2022 durch direkte Verhandlungen mit der Ukraine zu beenden.

In allen diesen Fällen verachtete, ignorierte oder blockierte die US-Regierung diese Versuche und verbreitete oft die große Lüge, dass Russland und nicht die USA Verhandlungen ablehnen.

John F. Kennedy (JFK) hat es 1961 genau richtig gesagt: "Lasst uns niemals aus Angst verhandeln, aber lasst uns niemals Angst davor haben, zu verhandeln." Wenn Biden doch nur JFKs unvergängliche Weisheit beherzigen würde!

Um der Öffentlichkeit dabei zu helfen, das einseitige Narrativ von Biden und den Mainstream-Medien zu durchschauen und zu überwinden, habe ich eine kurze Chronologie der wichtigsten Schlüsselereignisse, die zu dem anhaltenden Krieg in der Ukraine geführt haben, zusammengestellt.

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