KI im Büro: Mitarbeiterängste & Management-Herausforderungen

Büroangestellte betrachten KI-Tools am Computer mit besorgten Blicken, während Manager Datenanalysen diskutieren.

Büroangestellte sind konfrontiert mit der Herausforderung von Künstlicher Intelligenz und Datenflut.

(Bild: KI-generiert)

Mitarbeiter fürchten Jobverlust, während Manager Datenmassen bewältigen müssen. Effizienz steigt, doch Unsicherheit bleibt.

Eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC macht deutlich: Während die Sorge im Management vor Inflation deutlich zurückgegangen ist, wird die Angst der Beschäftigten vor Entlassungen aufgrund Künstlicher Intelligenz (KI) steigen: Ein Viertel der Geschäftsführungen erwartet "eine Reduzierung des Personalbestands um mindestens fünf Prozent" durch generative KI.

KI und Arbeitsplatzsicherheit: Ein neues Zeitalter beginnt

Besonders betroffen sind laut Einschätzung der CEOs die Medien- und die Finanzbranche. 64 Prozent der befragten Unternehmen gehen von einer mehr als fünfprozentigen Effizienzsteigerung bei ihren Angestellten durch KI aus.

Rund 32 Prozent der Befragten arbeiten bereits mit generativer KI, 69 Prozent aller befragten Unternehmensleitungen erwarten, dass die meisten Arbeitenden in den nächsten Jahren wegen der neuen Technik weiter qualifizieren müssen.

Die Rolle von Big Data im Management

Big Data beschäftigt das Management in vielen Betrieben. Der Begriff ist ein Schlagwort für die Fülle an Daten, die in Arbeitsprozessen anfallen. Dieser Zuwachs an Informationen ist mit Ängsten verbunden, erläutert Bestseller-Autor Bernard Marr. Es sei nicht ungewöhnlich ist, dass Menschen das Gefühl haben, "in Daten zu ertrinken".

In vielen Unternehmensbereichen werden Daten ausgewertet und genutzt. Marketingabteilungen stützen sich auf Verhaltensdaten von Kunden. Die Kaufhistorie wird genutzt, um die richtigen Produkte anzubieten. In der Unternehmenssteuerung werden Daten verwendet, um Lieferketten zu optimieren und die Nachfrage vorherzusagen.

Personaler nutzen Mitarbeiterdaten, um die Leistung der Beschäftigten zu messen und zu bewerten. Diese Auswertungen werden bei der Personalführung immer bedeutsamer.

Workday: Innovation in der Personalverwaltung

Ein Beispiel: Die für Personalabteilungen angebotene Verwaltungs- und Auswertungssoftware Workday verspricht nicht nur die Beschäftigtendaten zu verwalten, sondern Kündigungen zu vermeiden.

Workday vergleicht dabei die Daten aus dem betrieblichen Alltag und aktuelle Jobangebote auf Online-Plattformen, um herauszufinden, welche Fähigkeiten gerade besonders gesucht sind. Mit der Software wird hinterlegt, wie lange jemand bereits im Unternehmen ist und wann zum letzten Mal eine Lohnerhöhung gezahlt wurde. Auch das Verhalten des Angestellten kann im alltäglichen Mail-Verkehr analysiert werden.

Datenflut: Herausforderungen und psychologische Auswirkungen

Was nach einer Erleichterung der Arbeit für das Management klingt, sorge in der Praxis für "Zweifel und Ängste wegen Datenflut", folgert Marr aus einer Befragung von 14.000 Beschäftigten in 17 Ländern.

Die Studie ergab, dass zwar für 83 Prozent der Befragten der Daten-Zugang zur Entscheidungsfindung unerlässlich ist. Aber 86 Prozent der Befragten gaben an, sich aufgrund von Daten weniger sicher zu fühlen.

KI-Entscheidungsfindung in der Unternehmensführung

Erstaunlich ist dabei das Ergebnis aus Sicht von Geschäftsführern: Die aktuellen Daten zeigen, dass 70 Prozent dieser Unternehmenslenker "es manchmal vorziehen würden, diese Entscheidungen einfach einem Roboter oder einer künstlichen Intelligenz zu überlassen", offenbart Marr, der Autor von "Künstliche Intelligenz in Unternehmen".

Sam Altmans Perspektiven auf KI in Unternehmen

In eine ähnliche Richtung argumentiert Sam Altman, Gründer von ChatGPT, beim Weltwirtschaftsforum in Davos. KI verändere die Welt fundamental und sei mehr als nur eine technologische Revolution, sagt er.

Dies wirke sich auch auf die Unternehmen aus: "Was passiert, wenn jeder von uns eine Firma führt, die 10.000 hochqualifizierte Mitarbeiter hat, die rund um die Uhr arbeiten? Was passiert dann mit der Welt?", fragt Altman. Gleichzeitig wagt er keine klaren Prognosen.

"Hautenge verblichene Jeans, blauer Pullover: Der 38-Jährige wirkt jünger, als er ist. Altman ist eine Mischung aus Rockstar und Nerd, ein schüchterner Mann, der die Hände im Schoss hat, schnell spricht und sich nicht immer klar ausdrückt. Er wird begleitet von Anna Makanju, einer früheren Spitzendiplomatin unter Obama", berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) betont positiv über Altmann.

Und sie zitiert seine Zweifel: "Es wäre dumm, die Gefahren nicht zu sehen. Die Entwicklung kann auch schiefgehen". "Er ist der Zauberlehrling, der den Geist aus der Flasche gelassen hat", ergänzt die NZZ. Dessen Äußerungen bleiben nicht unkommentiert.

Herausforderungen der KI-Integration: Expertenmeinungen

Keinen Grund zur KI-Euphorie sieht Kenneth Rogoff, Harvard-Ökonom "Wir sind nicht bereit für die Technologie", sagt er Davos. "Wir haben weder den rechtlichen Rahmen noch die gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen, um damit umzugehen".

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