Mysteriöse Gesundheitsprobleme nach ISS-Mission: Nasa hält sich bedeckt
Nach der Rückkehr von der ISS wurde ein Astronaut im Krankenhaus behandelt. Details dringen nicht nach außen. Auch zwei abgebrochene Außeneinsätze werfen Fragen auf.
Am 25. Oktober ist die Crew-8-Mission von der Internationalen Raumstart wieder auf der Erde gelandet. Soweit so gewöhnlich. Nach der Wasserung der Crew Dragon-Kapsel von SpaceX im Golf von Mexiko lief jedoch nicht alles wie immer: Einer der vier Astronauten musste aufgrund eines nicht näher benannten medizinischen Problems in einem Krankenhaus behandelt werden.
Die Nasa hält sich indes über die Hintergründe des medizinischen Vorfalls bedeckt und nennt dafür den Patientenschutz als Grund. Doch die Statements werfen Fragen auf, was genau vorgefallen ist.
"Dinge, die wir nicht erwarten"
Nur soviel ist klar: Der Grund für den medizinischen Notfall gibt den Nasa-Experten offenbar Rätsel auf. "Die Raumfahrt ist immer noch etwas, das wir nicht vollständig verstehen", kommentierte der Pilot Michael Barratt, der selbst Arzt von Beruf ist, bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag in Houston. "Wir entdecken manchmal Dinge, die wir nicht erwarten. Dies war einer dieser Fälle, und wir setzen die Teile noch zusammen."
Wie das Portal Ars Technica berichtet, betonte Barratt, dass man die Anpassung an die Schwerelosigkeit und die Auswirkungen auf den menschlichen Körper als Thema sehr ernst nehme. Genauere Angaben zu dem Vorfall seien derzeit aus Gründen des Datenschutzes jedoch nicht möglich.
Verzögerte Rückkehr
Nach Angaben der Nasa wurden nach der Landung zunächst alle vier Crewmitglieder vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Während der russische Kosmonaut Alexander Grebenkin und zwei der Nasa-Astronauten noch am selben Tag entlassen wurden, verblieb dem Bericht zu Folge ein nicht namentlich genanntes Crewmitglied über Nacht in der Klinik.
Die drei US-Astronauten Michael Barratt, Matthew Dominick und Jeanette Epps lehnten auf einer Pressekonferenz ab, sich näher zu besagtem Vorfall zu äußern.
Aufgrund von Hurrikan Milton, der Anfang Oktober durch den Golf von Mexiko zog, hatte sich die Rückkehr der Crew um rund zwei Wochen verzögert. Zuvor sorgten technische Probleme mit Boeings Starliner-Raumschiff für eine ungeplante zweimonatige Verlängerung der Mission.
Rätsel um abgebrochene Außeneinsätze
Während ihres Aufenthalts auf der ISS musste die Crew zwei geplante Außenbordeinsätze abbrechen. Beim ersten Außeneinsatz am 13. Juni gab es nicht näher ausgeführte Probleme mit dem Raumanzug.
Auch zu diesen Vorgängen wollte sich der beteiligte Astronaut Dominick auf der Pressekonferenz nicht äußern. "Wir untersuchen und versuchen immer noch, alle Details herauszufinden", sagte er gegenüber Ars Technica. Beim zweiten Einsatz am 24. Juni meldete Astronautin Tracy Dyson ein Leck in der Kühl- und Wartungseinheit ihres Anzugs.
Die für Außeneinsätze genutzten Raumanzüge auf der ISS zeigen nach jahrelangem Einsatz mittlerweile Verschleißerscheinungen. Ursprünglich wurden sie für Missionen des Space Shuttles vor über vier Jahrzehnten entwickelt. Obwohl daran gearbeitet wird, ist bislang noch kein Ersatz in Aussicht.
Wenn sich aus den Vorkommnissen bereits eines ableiten lässt, dann, dass bemannte Raumflüge auch mehr als sechs Jahrzehnte nach dem ersten Menschen im All mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden sind. Ob und wann es genauere Informationen zu den Vorfällen gibt, ist bislang noch offen.