Nach russischen Angriffen: Der Krieg in einer neuen Phase

Nach den russischen Angriffen am Montag. Bild: armyinform.com.ua, CC BY 4.0

Themen des Tages: Im Ukraine-Krieg sehen sich beide Seiten im Kampf gegen den Terrorismus. Die Sabotage der Bahn zeigt Schwachstellen auf. Und die Spritpreise steigen wieder.

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau sind derzeit ausgeschlossen, sagte der ukrainische Präsident Selenskyj nach russischen Angriffen.

2. Die Sabotage der Bahn ruft den Staatsschutz auf den Plan. Die EU diskutiert derweil noch über Resilienz.

3. Heute bei Telepolis: ein russischer Hardliner und teureres Tanken.

Doch der Reihe nach.

Nach russischen Raketen: Weitere Vorwürfe, weitere Aufrüstung

Terrorismusvorwürfe auf beiden Seiten. Nach den Raketenangriffen Russlands auf Ziele in der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau Staatsterrorismus vorgeworfen. Dadurch seien Verhandlungen unmöglich. "Der ständige Terror gegen die Zivilbevölkerung ist Russlands offensichtliche Absage an echte Verhandlungen", so Selenskyj in seiner Videobotschaft in der Nacht zum Montag.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Angriffe am Montag seinerseits als Reaktion auf "Terroranschläge" gegen russisches Gebiet bezeichnet. An Kiew gerichtet drohte er am Rande einer Sitzung des russischen Sicherheitsrats mit einer noch härteren Reaktion, sollten es zu neuen Angriffen kommen. Putin bezog sich damit offenbar auf einen Sprengstoffanschlag auf die Kertsch-Brücke, die – ebenso wie die Krim – von Russland kontrolliert wird.

US-Präsident Joseph Biden sagte Selenskyj nach den russischen Angriffen am Montag die Lieferung moderner Luftabwehrsysteme zu. Seit der russischen Invasion am 24. Februar haben die USA der Ukraine Militärhilfe in Höhe von mehr als 16,8 Milliarden US-Dollar zukommen lassen.

Bei den Raketenangriffen der russischen Armee und Marine auf Ziele in mehreren ukrainischen Städten sind nach dortigen Angaben mindestens zehn Zivilisten ums Leben gekommen. Nach Informationen der ukrainischen Polizei wurden zudem mindestens 60 Menschen verletzt.

Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete, es seien mehr als zehn wichtige Infrastruktureinrichtungen getroffen wurden, auch in der Hauptstadt Kiew. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden Militär-, Energie- und Kommunikationsinfrastruktur ins Visier genommen. "Das Ziel des Angriffs wurde erreicht. Alle ausgewiesenen Ziele wurden getroffen", hieß es von dieser Seite.

UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Angriffe des russischen Militärs auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und andere Orte am Montag als "zutiefst schockierend" und "eine weitere inakzeptable Eskalation" des Krieges. Ein UN-Sprecher fügte der Erklärung an, die Berichten über Opfer und Schäden zeigten, dass Zivilisten "wie immer" den höchsten Preis für die russische Invasion zahlten.

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