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Seite 3: Ost- und Süd-Ukraine: Die Zeichen stehen auf Sturm

In der Ost-Ukraine stehe offenbar schwere Kämpfe bevor, teilweise sind sie schon ausgebrochen. Ein Vertreter der prorussischen Verwaltung in der dortigen Region Luhansk hat angegeben, dass in den Bezirken Kreminna und Swatowe schwere Gefechte zwischen russischen und ukrainischen Truppen entbrannt sind. Seitdem die ukrainische Armee dort Gebiete zurückerobert hat, vor allem im nahen Charkiw, stehen sich in den beiden Gebieten die Truppen gegenüber.

Der ukrainische Militärgeheimdienst geht indes nicht davon aus, dass sich die russischen Truppen aus der Stadt Cherson im Süden der Ukraine zurückziehen. Man verfüge über Informationen, nach denen sich die russische Armee dort ganz im Gegenteil auf eine Verteidigung der Besatzung vorbereite. Das bestätigte der Chef des Geheimdienstes, Kyrylo Budanow, am Montag.

Die Ukrajinska Prawda zitiert Budanow:

Die russischen Besatzer erwecken nur die Illusion, dass sie Cherson verlassen, tatsächlich bringen sie aber neue Militäreinheiten dorthin.

Von beiden Seiten kommen zu der Frontlage widersprüchliche Meldungen, die mit Vorsicht zu genießen sind.

Auf den Informationskrieg verweis auch Budanow. Er bezeichnete die russischen Angaben zu einem Abzug der Besatzungsverwaltung, russischer russischen Banken sowie zur Räumung von Krankenhäusern als ein wahrscheinliches Ablenkungsmanöver. Russland habe neue Truppen in die Region verlegt und sei darauf bedacht, dass ihnen im Fall einer ukrainischen Offensive ein Rückzugskorridor über den Fluss Dnipro erhalten bleibe.

Seit Beginn des Krieges am 24. Februar – vor gut acht Monaten also – ist mit Cherson eine ukrainische Gebietshauptstadt von der russischen Armee erobert worden. Die russische Regierung hat unlängst den Anschluss der Stadt und weiterer Gebiete an Russland erklärt.

Die Ukraine hat allerdings einige Gebiete zurückerobern können. Erwartet werden größere Gefechte, auch unter Beteiligung von privaten Militärdienstleistern.

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