Sony und Sega im selben Boot?
Videospielrivalen investieren gemeinsam in Softwareschmiede
Wie Segadojo gestern meldete, wollen Sony Computer Entertainment und Sega gemeinsam in die Softwareschmiede Dimps Corp. investieren. Ebenfalls mit im Boot sitzen Spielzeughersteller Bandai und Spieleentwickler Sammy.
Sammy, die das renommierte Spiel Viewpoint auf den Markt gebracht haben, werden den Löwenanteil von 153 Mio. Yen (ca. DM 3 Mio.) investieren und sich somit 51% der Firma sichern. Bandai ist an zweiter Stelle mit einer Investition von 39 Mio. Yen (DM 750.000). Sega und Sony sind demnach an letzter Stelle mit jeweils 30 Mio.Yen (ca. DM 600,000). Die neue Entität soll Sokkia Company heißen und soll Spiele sowohl für Sonys Playstation2 als auch für Segas Dreamcast entwickeln.
Vermutungen der Online Zeitschrift Gamesmania.de zufolge wird Bandai seine Lizenzen und Charaktere (z.B. Gundam und Dragonball Z) einbringen. Sammy wird mit dem Zukauf seine eigenen Geschäfte im Spielsektor konsolidieren können. Sony und Sega dagegen streben stärkere Beziehungen zu Dimps an. Es wird erwartet, dass Dimps im Finanzjahr 1999/2000 Verkäufe in Höhe von 700 Millionen Yen (ca. DM 13 Mio.) verbuchen wird.
Obwohl Sega inzwischen mit einer knappen Mehrheit vor Nintendo auf Platz 2 der verkauften Konsolen gerückt ist, warnten Analysten von Manjiro davor, dass Segas finanzielle Position auf Grund von überteuerter Hardware und niedrigen Softwareabsatzzahlen nach wie vor gefährdet sei. Mit der aktuellen Spielmisere in Japan und dem baldigen Launch der Playstation2 in den absatzstarken Gebieten Europa und Amerika könnte die Firma weiterhin unter Druck geraten.
Doch auch die Sony-Gruppe ist abhängig von Absätzen von Unterhaltungssoftware und -hardware. Wie ihr Quartalsbericht für das erste Quartal im Jahr 2000 belegt, ist die Playstation2 einer der Hauptaktivposten in ihrer interaktiven Sony-Dream-World-Strategie zur Lieferung von allen möglichen digitalen Inhalten via einer E-Plattform. Mit einem Anteil von 30% des Gruppeneinkommens der Sony Corporation zählt der Spielsektor zu einem der kräftigsten und ausbaufähigsten. Obwohl Sony und Sega gleichermaßen hohe Investitionen getätigt haben, ist es eher unwahrscheinlich, dass eine Kooperation angestrebt wird. Grundsätzlich ist es rar, dass zwei Rivalen in einer Firma anlegen.