Sternschnuppen-Alarm: Quadrantiden eröffnen Astronomiejahr 2025
Das neue Jahr startet mit einem Himmelsschauspiel: Die Quadrantiden sind zu sehen. Doch das Wetter spielt nicht überall mit. Was erwartet uns noch am Nachthimmel?
Das neue Jahr bringt gleich in den ersten Tagen ein astronomisches Highlight: den Meteorschauer der Quadrantiden. In der Nacht vom 3. auf den 4. Januar erreicht er seinen Höhepunkt. Dann sind bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde möglich, erklärt Uwe Pilz, Vorsitzender der Vereinigung der Sternfreunde, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Kurzes Zeitfenster für Beobachtung
Allerdings ist das Zeitfenster für die Beobachtung sehr kurz. "Das Maximum ist, wie man sagt, spitz, also von kurzer Dauer", so Pilz. "Es ist eine gute Idee, gleich zu Beginn der Nacht mit dem Beobachten zu beginnen." Je später, desto geringer die Chance, noch viele Sternschnuppen zu entdecken.
Der Grund dafür liegt in der schmalen Staubspur, die die Erde in einem nahezu rechten Winkel kreuzt. Dadurch dauert die Hauptaktivität nur wenige Stunden, im Gegensatz zu anderen Meteorschauern, die oft über zwei Tage ein hohes Niveau halten.
Leider spielt das Wetter nicht überall mit: Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ist hauptsächlich über der Mitte Deutschlands mit Wolken und etwas Schnee zu rechnen. Ansonsten dürfte der Blick auf die Sternschnuppen aber frei bleiben.
Der Ausstrahlungspunkt der Quadrantiden, der sogenannte Radiant, liegt im Sternbild Bootes (Rinderhirte). Zu Beginn der Nacht steht er nur knapp über dem Horizont in nord-nord-westlicher Richtung. "Das ist erst mal eine schlechte Nachricht", sagt Pilz. Doch aufgrund der hohen erwarteten Anzahl an Meteoren bestehen gute Chancen, trotzdem einige zu erspähen.
Ursprung in kosmischer Staubwolke
Die Quadrantiden werden von einer kosmischen Staubwolke geschaffen. Wenn die Erde diese durchquert, dringen die millimetergroßen Partikel in die Atmosphäre ein und verglühen als leuchtende Sternschnuppen. Da sie flach eintreten, ziehen sie lange Leuchtspuren, die über weite Teile des Himmels reichen können.
Im Gegensatz zu den meisten Meteorströmen, die von Kometen stammen, ist der Ursprung der Quadrantiden der Asteroid 2003 EH1. Möglicherweise handelt es sich um einen "toten Kometen" oder "Felskometen".
Der Name des Meteorstroms geht auf das Sternbild "Quadrans Muralis" (Mauerquadrant) zurück, das 1922 von der Liste der offiziellen Sternbilder gestrichen wurde. Es wurde nach einem frühen astronomischen Instrument benannt, mit dem Sternpositionen vermessen wurden.
SuperSun und Saturn-Bedeckung
Das erste Wochenende des Jahres hält noch weitere astronomische Ereignisse bereit: Am 4. Januar erreicht die Erde mit rund 147 Millionen Kilometern ihre größte Nähe zur Sonne (Perihel). Obwohl sie dann sogar etwas größer erscheint, ist auf der Nordhalbkugel tiefster Winter – ein scheinbarer Widerspruch, der durch die Neigung der Erdachse verursacht wird.
Ebenfalls am 4. Januar wird der Mond den Saturn bedecken – ein Ereignis, das vorwiegend in Europa in der Abenddämmerung zu sehen sein wird. Der 25 Prozent beleuchtete zunehmende Mond wird den Ringplaneten für etwa eine Minute komplett verdecken, bevor dieser am hellen Rand wieder auftaucht.
Auch wenn der Himmel nicht an allen Orten einen freien Blick erlaubt: Das neue Jahr startet in jedem Fall astronomisch höchst spannend. Ob Meteorschauer, SuperSun oder Sternbedeckung – für jeden ist etwas dabei. Man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein – und ein wenig Glück mit dem Wetter haben.