Telepolis-Bücher zum kostenlosen Herunterladen
Zum Deutschland-Start von Creative Commons werden "Freie Netze" und "Mix, Burn & R.I.P." unter die freie Lizenz gestellt
Der Heise Zeitschriften Verlag stellt die beiden Bücher mit den Titeln Freie Netze und Mix, Burn & R.I.P. aus der Telepolis-Buchreihe zum Start der freien Lizenz in Deutschland am Freitag Abend auf der Tagung Wizards of OS im Netz kostenlos zur Verfügung. Unter den Bedingungen der Creative Commons-Urheberrechtslizenz können die Bücher, die in Form von PDF-Dateien angeboten werden, kostenlos heruntergeladen, kopiert, veröffentlicht und weiter gegeben werden, wenn die Urheber genannt, keine kommerzielle Nutzung damit verbunden ist und das Werk nicht verändert wird ("Namensnennung", "Nicht-kommerziell", "Weitergabe unter gleichen Bedingungen").
Creative Commons ist eine nichtkommerzielle Organisation zur Förderung einer Public Domain-freundlichen Lizenzierungspolitik. Gegründet wurde die Organisation im Jahr 2002 von Professoren und Mitarbeitern amerikanischer Universitäten unter der Initiative des Jura-Professors Lawrence Lessig von der Harvard University (Naturschutzgebiete für geistiges Eigentum). Creative Commons will Schöpfern von geistigem Eigentum wie Musikern, Autoren, Fotografen oder Filmemachern die Möglichkeit bieten, sich für ihre Werke eigene Nutzungslizenzen zusammenzustellen. Dadurch sollen Kreative ermutigt werden, der Allgemeinheit so viele Nutzungsrechte wie möglich zur Verfügung zu stellen. Die dem deutschen Recht vom Institut für Informationsrecht an der Universität Karlsruhe und dem Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software (ifrOSS) angepasste CC-Lizenz wird am Freitag Abend auf der Konferenz Wizards of OS bekannt gegeben.
Die Initiative zur Lizenzierung der beiden Telepolis-Bücher ging von den Autoren der Werke aus und wurde von Telepolis und vom Heise Zeitschriften Verlag aufgegriffen. Michael Barabas, Geschäftsführer des dpunkt-Verlags, in dem die Telepolis-Bücher erscheinen, sieht in der Creative Commons Lizenz ein interessantes Experiment: "Wir freuen uns, damit eine Initiative analog der erfolgreichen Open-Source-Bewegung zu unterstützen, die einen Weg aufzeigt, wie die unterschiedlichen Interessen der Rechteinhaber geschützt werden können." Florian Rötzer, Chefredakteur von Telepolis und Herausgeber der Buchreihe, begrüßt die Initiative: "Zu strenge Urheberrechtsgesetze gefährden die Wissensgesellschaft und damit die Grundlage der Kreativität."
Janko Röttgers, Autor des Buchs "Mix, Burn & R.I.P - Das Ende der Musikindustrie" (Download), erklärt dazu: "Uns geht es bei diesem Schritt auch um ein politisches Signal. In Zeiten von Hausdurchsuchungen gegen Tauschbörsen-Nutzer möchten wir zeigen, dass Urheber auch anders mit ihrem Publikum umgehen können." Armin Medosch, Autor von "Freie Netze - Geschichte, Politik und Kultur offener WLAN-Netze" (Download) ergänzt: "Ich bin sehr froh, dass der Verlag uns diesen Schritt ermöglicht, denn für mich ist es eine logische Entwicklung. Schon allein von den Themen her, mit denen ich mich beschäftige."