Ukraine-Krieg: Hat Wagenknecht Vergewaltigungen relativiert?

Bild: WDR/Oliver Ziebe

Themen des Tages: Wer stirbt im Ukraine-Krieg, und wie viele? Schießen demnächst Windräder wie Pilze aus dem Boden? Und was war da wieder mit einer prominenten Linken-Politikerin los?

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Auch in Italien hat es große Demonstrationen gegen den Krieg gegeben.

2. Die Zahl der in der Ukraine gefallenen Soldaten sorgt für massiv Kontroversen

3. Und auf Seite 2 lesen Sie: Sahra Wagenknecht kann im Grunde sagen, was sie will – ein Kritiker findet sich immer, mit oder ohne Hund.

Doch der Reihe nach.

Ukraine-Krieg: Tabu-Thema Opferzahlen

Ein Jahr nach Beginn des Krieges sind die Opferzahlen noch immer ein gut gehütetes Geheimnis beider Kriegsparteien, schreibt heute Telepolis-Autor Bernd Müller. Im Westen stützten sich Medien in ihren Berichten vorwiegend auf Schätzungen. Und diese Zahlen seien stark umstritten und umkämpft. Dies habe Telepolis oder auch die Faktenfinder der Tagesschau zuletzt gezeigt.

Die Faktenfinder beschäftigten sich mit Opferzahlen, die Twitter-Chef Elon Musk mit den Worten kommentierte: "Ein tragischer Verlust von Menschenleben". Ein Experte wurde in dem Beitrag bemüht, der Musks Tweet als "Aufmerksamkeitsmultiplikator für Desinformation" bezeichnete. Ziel von solchen vermeintlich falschen Verlustangaben sei schließlich, die internationale Unterstützung der Ukraine zu untergraben. "Ihr Verteidigungskampf soll aussichtslos dargestellt werden", kommentierte der Experte.

Ukraine-Demos in Italien

"Nein zum Krieg in der Ukraine!" – unter diesem Motto demonstrierten am vergangenen Wochenende in Italien Zehntausende Menschen, wie unser Autor Massimo Marano berichtet. Aktionen habe es. In Bozen, Verona, Mailand, Turin, Triest, Udine, Bologna, Rom, Neapel, Trapani, Cagliari und in vielen anderen Städten Italiens gegeben.

"Italien lehnt den Krieg ab" oder "Putin ist eine Bedrohung für die Welt" lauteten die Parolen. Junge Menschen, ältere Menschen, die Gewerkschaften, Fridays for Future und viele Vertreter der italienischen Linken brachten ihre Verbundenheit mit dem ukrainischen Volk zum Ausdruck. Nach Angaben der Organisatoren waren allein in Mailand 30.000 Demonstranten anwesend.

In der Hafenstadt Genua schlossen sich Gewerkschaften und Hafenarbeiter den politischen Aktionen an.

Sorgt Olaf Scholz für den Windkraft-Boom?

Telepolis-Autor David Goeßmann erinnert daran, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einiger Zeit verkündet habe, die Bundesregierung plane bis 2030 pro Tag vier bis fünf neue Windräder an Land aufzustellen.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien scheint damit endlich zur Chefsache vom "Klimakanzler" gemacht worden zu sein. Nach einem Jahr, in dem sich die Ampelregierung fast ausschließlich auf neue LNG-Terminals und Frackinggas aus den USA, Diversifikation der Erdgasimporteure (aus Afrika und autoritären Golfstaaten), den Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken und das Abbaggern des Weilers Lützerath im Rheinländischen Kohlerevier durch RWE konzentrierte, könnte nun die Stunde der Energiewende gekommen sein.