Ukrainischer Außenminister: "Wir werden immer mehr zu einer De-facto-Armee der Nato"

Seite 2: "Wir haben das russische Militär unterschätzt"

Stoltenberg gab dazu die moralische Ermunterung und die Gratulation zum Kampfesmut ab, sagte dazu nichts konkret Verbindliches, wohl wissend, dass das erst ausgehandelt werden muss, und die politische Stimmung zur Unterstützung schon stärker ausgefallen ist als augenblicklich.

Sein Realismus lautet: Man habe das russische Militär unterschätzt. Was aber, wenn dem weiter so ist - und die Unterstützerländer wenig militärische Erfolgsaussichten sehen und es mit einer Öffentlichkeit zu tun bekommen, die mehr und mehr aufs "eigene Hemd" sehen und die Stimmung weiter kippt und die Forderungen nach Beendigung des Ukraine-Kriegs, für Verhandlungen, lauter werden?

Systemwechsel nötig

Es scheint, als habe Europa "den Ernst der Lage nicht erkannt", wird Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer von der Tagesschau zitiert. Anlass für die Bemerkung ist eine Kluft zwischen den Kriegsmitteln, die Russland zur Verfügung stehen, und der Ukraine.

Eine Million Artilleriegranaten hatte die EU versprochen, geliefert werden können offenbar nur 300.000. Nordkorea hingegen hat nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes eine Million Artilleriegeschosse an Russland geliefert - und das in den vergangenen vier Monaten.

Tagesschau

Die Ressourcen für die Unterstützung in vielen Partnerländern würden rar. "Das Fass ist langsam leer, mehr haben wir nicht mehr", so der Oberst Reisner.

Er sieht Grenzen, um diese Situation zu verändern, bräuchte es viel Zeit ("Jahre") und eine signifikante Veränderung: "Mit dem jetzt bestehenden System wird man nicht in der Lage sein, das zu liefern, was es braucht. (…) Die gab es bisher nicht und sie zeichnet sich auch nicht ab."

Ab wann werden Verhandlungen mit Russland realistisch?

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