Warum Telepolis für Ihre Unterstützung wirbt – und was wir dafür tun
Telepolis-Einblick: Wir bieten alle Inhalte weiterhin frei zugänglich an. Im Gegenzug bitten wir Leserinnen und Leser um Unterstützung. Hier unser Deal.
Sie werden es womöglich schon gesehen haben: Seit heute haben wir ein Unterstützermodell eingeführt. Unser Ziel ist, dadurch unsere redaktionelle Unabhängigkeit nachhaltig zu gewährleisten und weiterhin die gewohnte tiefgründige und kontroverse politische Berichterstattung bieten. Wir wollen weiterhin nur einer Seite verpflichtet sein: unseren Leserinnen und Lesern.
Ob Ampel-Kritik, Kriegsberichterstattung oder Cannabis-Risiken: Kritische politische Inhalte sind schwer zu vermarkten. Deshalb setzt heise bei Telepolis auf freiwillige finanzielle Unterstützung der Leserschaft. Eine Paywall gibt es nicht. Und das ist gut so.
Unsere Kollegen von der Pressestelle haben heute eine Mitteilung zu dem freiwilligen Unterstützermodell herausgegeben und darin unsren Verleger Ansgar Heise zitiert. Er betonte die Bedeutung von Telepolis innerhalb der heise group sowie die gemeinsamen Werte und Ziele:
Für mich ist Telepolis eine Herzensangelegenheit. Genauso wie unsere anderen Publikationen den IT- und Technikbereich kritisch hinterfragen, beleuchtet Telepolis gesellschaftliche und politische Entwicklungen. Dabei greift Telepolis auch Themen auf, die in anderen Medien nicht zu finden sind und stärkt so den Meinungspluralismus.
Verleger Ansgar Heise
Mit der Umstellung auf die eigene Domain telepolis.de habe man bereits zu Beginn des vergangenen Jahres die unabhängige Position von Telepolis geschärft.
Debatten statt Paywall
Dazu meine ich als Chefredakteur: Eine lebendige Debattenkultur gehört nicht hinter eine Paywall. Die freie Zugänglichkeit auf alle Texte sei von Beginn an eines der Merkmale von Telepolis. Statt einer festen Bezahlschranke appellieren wir an die Unterstützung von Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern.
Das Unterstützermodell, über das wir uns auch mit der Berliner Tageszeitung taz und dem österreichischen Standard ausgetauscht haben – beide Medien setzen schon seit einigen Jahren auf die Unterstützung ihrer Leserschaft – bietet verschiedene Optionen: Einmalige, monatliche oder jährliche Beiträge sind möglich, wobei vier unterschiedliche Beiträge von fünf bis 100 Euro vorgeschlagen werden.
Wichtig ist mir, dass Telepolis in den vergangenen drei Jahren eine Vision und ein Mission-Statement entwickelt hat. Das Ziel: aktuell und überparteilich zu informieren und dabei unbeachtete Themen hervorzuheben sowie der wachsenden Polarisierung entgegenzuwirken.
Telepolis mit Plus an Analyse und Einordnung
Bei allen wichtigen Themen unserer Zeit: Wir bei Telepolis analysieren stetig die gesellschaftlichen Prozesse sowie die mediale Berichterstattung mit einem klaren Ziel: das notwendige Plus an Analyse und Einordnung zu bieten. Wenn Sie nach der Lektüre anderer Angebote sagen: "Jetzt schaue ich noch einmal, was Telepolis dazu schreibt", dann haben wir ein uns wichtiges Ziel erreicht.
Als Chefredakteur von Telepolis glaube ich fest daran, dass wir mit der Neupositionierung und Profilierung unserer Redaktion überzeugen: Ein Zugriffsrekord im Februar liegt hinter uns; viele spannende neue Projekte werden vorbereitet.
Die Diskussion um Community Management und die Zusammenarbeit mit namhaften Journalisten sind Teil dieser Neuausrichtung, die Telepolis als einzigartige Stimme in der polarisierten Medienlandschaft ausmacht.
Transparente Fehlerkultur
Dazu gehört, dass wir hohe Ansprüche an unsere Arbeit haben. Jeder Fehler, auf den uns Forenteilnehmer rasch und häufig recht direkt hinweisen, ärgert uns am meisten. Wichtig ist, dass wir eine offene und transparente Fehlerkultur pflegen.
In diesem Zusammenhang habe ich am Wochenende auf unsere neue Korrekturseite hingewiesen, auf der zusätzlich zu den Verbesserungen am Ende jedes betreffenden Artikels alle Korrekturen noch einmal aufgeführt werden. Das ist aber nicht alles.
Im Rahmen der Qualitätsoffensive haben wir neun Kriterien entwickelt, denen wir verpflichtet sind. Diese Merkmale finden Sie seit heute auch noch einmal in unserem Leitbild dokumentiert:
Die Qualitätskriterien von Telepolis
Im schnelllebigen Online-Journalismus werden Transparenz und Glaubwürdigkeit des Journalismus immer wichtiger. Die folgenden Faktoren und Praktiken unserer Arbeit bei Telepolis tragen dazu bei, dieses Vertrauen zu erhalten und sicherzustellen, dass Sie zuverlässige und korrekte Informationen erhalten.
Kriterium 1: Telepolis garantiert korrekte und vertrauenswürdige Inhalt
Wir verpflichten uns, dafür zu sorgen, dass keine falschen oder grob irreführenden Informationen veröffentlicht werden. Wir vermeiden fehlerhafte Berichte und stellen sicher, Fakten korrekt darzustellen sowie zuverlässige Quellen zu nutzen.
Kriterium 2: Telepolis: Verantwortungsvoll recherchieren und publizieren
Wir bei Telepolis verpflichten uns, Informationen gewissenhaft zu recherchieren, bevor wir sie veröffentlichen. Dazu gehört die Überprüfung der Quellen ebenso wie eine ausgewogene Berichterstattung. Denn durch sorgfältige Recherche und verantwortungsvollen Umgang können Medien die Qualität und Richtigkeit ihrer Berichterstattung verbessern.
Kriterium 3: Telepolis korrigiert inhaltliche Fehler
Fehler können in jedem journalistischen Prozess vorkommen. Dann ist es wichtig, dass Medien diese Fehler regelmäßig und transparent korrigieren. Dies kann durch Errata (Korrekturverzeichnisse), Korrekturen oder Updates geschehen, um sicherzustellen, dass die Leserschaft über mögliche Ungenauigkeiten informiert wird und das Vertrauen in die Berichterstattung nicht verloren geht.
Bei Telepolis werden inhaltliche Fehler unter den Texten mit einer redaktionellen Anmerkung und zusätzlich in einer chronologischen und verlinkten Auflistung dokumentiert.
Kriterium 4: Unterscheidung von Nachricht und Meinung
Die Unterscheidung zwischen Nachricht und Meinung ist auch für uns bei Telepolis unerlässlich, um die Integrität des Journalismus zu wahren. Nachrichten sollten objektiv und faktenbasiert sein, während Meinungsbeiträge subjektive Sichtweisen und Interpretationen darstellen. Eine klare Kennzeichnung erleichtert die Unterscheidung.
Bei Telepolis werden die Textgattungen in der Regel im Untertitel benannt. Grundsätzlich kann aber – wie im Onlinejournalismus üblich – auch die eigene Meinung des Autors in eine Meldung oder einen Bericht einfließen, sofern das der Einordnung, Analyse und Erkenntnis dient. Meinung wird stets durch entsprechende Formulierungen kenntlich gemacht.
Kriterium 5: Vermeidung irreführender Überschriften
Überschriften sind oft das Erste, was die Leserinnen und Leser sehen, daher sollten sie präzise, informativ und frei von irreführenden Elementen sein. Eine klare Formulierung hilft Missverständnisse zu vermeiden und stellt sicher, dass der Inhalt des Artikels angemessen dargestellt wird.
Kriterium 6: Offenlegung von Eigentum und Finanzierung
Medien sollten transparent über ihre Eigentumsverhältnisse und ihre Finanzierung informieren. So kann das Publikum mögliche Interessenkonflikte erkennen und die Unabhängigkeit der Berichterstattung beurteilen.
Telepolis ist ein Produkt von heise medien. Einnahmen werden fast ausschließlich durch Werbung und nun eben durch das freiwillige Unterstützermodell generiert. Im Gegenzug verpflichten wir uns, die Inhalte frei zugänglich zu machen.
Kriterium 7: Kennzeichnung von Werbung
Werbung muss eindeutig als solche gekennzeichnet sein, um eine klare Trennung zwischen redaktionellen Inhalten und Werbebotschaften zu gewährleisten. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit des Journalismus gewahrt und die Leserschaft vor irreführenden Informationen geschützt.
Kriterium 8: Offenlegung von redaktionell Verantwortlichen und Interessenkonflikten
Telepolis legt die redaktionell Verantwortlichen offen; die entsprechenden Angaben finden sich im Impressum. Bei Gastautoren werden mögliche Interessenkonflikte in der Regel am Ende des Artikels angegeben, wie es auch in wissenschaftlichen Arbeiten üblich ist und den Lesegewohnheiten entspricht.
Kriterium 9: Bereitstellung von Informationen über Autorinnen und Autoren
Telepolis bietet den Leserinnen und Lesern Zugang zu Informationen über den Hintergrund und die Expertise der Autorinnen und Autoren. Zu diesem Zweck bauen wir die entsprechenden Autorenseiten kontinuierlich aus, auf denen ein Foto und eine biografische Notiz der jeweiligen Autorin oder des jeweiligen Autors zu finden sind. Dies hilft bei der Einschätzung der Glaubwürdigkeit der Berichterstattung und fördert die Transparenz innerhalb des Medienunternehmens.
Wir bei Telepolis sehen Transparenz und Glaubwürdigkeit als Eckpfeiler einer verantwortungsvollen Berichterstattung und halten beide Aspekte für entscheidend für das Vertrauen in unsere Arbeit. Der Prozess ist nie abgeschlossen und wird ständig verbessert.