Was nach Drohnenangriff auf Putins Amtssitz zu erwarten ist
- Was nach Drohnenangriff auf Putins Amtssitz zu erwarten ist
- Zahlreiche Aufnahmen des Drohnenangriffs und der Spuren
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Indizien sprechen für ukrainische Attacke auf Moskauer Kreml. Ging es um Putin oder die Bloßstellung Russlands. Erste Reaktionen weisen auf eine Eskalation hin.
Russland prüft derzeit Reaktionen auf den "Terrorakt der Ukraine" in Form eines "versuchten Drohnenangriffs auf den Kreml", so die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den Botschafter des Landes in den USA, Analoli Anatow. Über den Zeitpunkt einer Reaktion werde man selbst entscheiden, so Anatow am Mittwoch.
In der Nacht zum 3. Mai waren in sozialen Netzwerken erste Videos aufgetaucht, die Rauchwolken vor der Kulisse des Moskauer Kremls zeigten. Am gestrigen Nachmittag folge darauf die offizielle Erklärung der russischen Regierung: Die Ukraine habe versucht, mit zwei Drohnen die Kreml-Residenz von Präsident Wladimir Putin anzugreifen. Beide Objekte seien abgeschossen wurden. Trümmer seien auf das Kreml-Gelände gestürzt, ohne Schaden anzurichten.
"Wie würden die US-Amerikaner reagieren, wenn eine Drohne das Weiße Haus, das Kapitol oder das Pentagon treffen würde? Die Antwort ist sowohl für jeden Politiker als auch für einen durchschnittlichen Bürger offensichtlich: Die Strafe wird hart und unvermeidlich sein", sagte nun der russische Botschafter in den USA, Anatow:
"Russland wird auf diesen unverschämten und anmaßenden Terroranschlag reagieren. Wir werden antworten, wenn wir es für notwendig halten. Wir werden in Übereinstimmung mit den Einschätzungen der Bedrohung antworten, die Kiew für die Führung unseres Landes darstellt."
Etwa zeitgleich zu den Videos in sozialen Netzwerken veröffentlichte auch die Moskauer Zeitung Kommersant Aufnahmen, auf der eine der Drohnen und ihr Abschuss deutlich zu sehen sind.
Die exilrussische Onlinezeitung Meduza zeigte ein Foto, auf dem am Morgen danach deutliche Brandspuren auf der Kuppel des Senatspalastes im Kreml erkennbar sind.
Sie beweisen, dass es keine optische Täuschung war, dass der Abschuss erst sehr spät erfolgte, sondern die Drohnen tatsächlich sehr knapp oberhalb eines potenziellen Ziels abgefangen worden ist.
Auch aus dem Kreml werden Reaktionen angekündigt
Putin habe sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Kreml aufgehalten und befinde sich aktuell in seinem Bunker in Nowo-Ogarjowo im Moskauer Umland, ergänzte Kremlsprecher Peskow die offiziellen Angaben.
Der Drohnenangriff sei nach russischer Ansicht ein Terroranschlag und ein Versuch gewesen, ein Attentat auf Putin zu verüben. Man behalte sich von russischer Seite Vergeltungsmaßnahmen vor, hieß es
In zahlreichen russischen Regionen im Westen und Südwesten des Landes wurde der Betrieb von Drohnen mit Ausnahme von Einsätzen von Behörden verboten.
Vergeltung war denn auch das Hauptthema der folgen Stellungnahmen von Seiten politischen Akteuren, die schon seit Beginn des Ukraine-Kriegs als Scharfmacher aufgetreten sind. Ex-Premier Medwedew forderte auf Telegram die "physische Eliminierung" des ukrainischen Präsidenten Selenskyj und verglich diesen einmal mehr mit Hitler.
Der Duma-Vorsitzende Wjatscheslaw Wolodin, die Regierung in Kiew sei "nicht weniger gefährlich" als der "Islamische Staat" oder Al-Qaida.
Trotz eines raschen Dementis aus Kiew stellt die ukrainische Urheberschaft des Drohnenangriffs in Russland fast niemand in Zweifel. Das liegt mit Blick auf die Medien zum einen daran, dass von offiziellen Angaben abweichende Berichterstattung gefährlich ist. Zum anderen liegt angesichts zahlreicher vorheriger Drohnenangriffe von ukrainischem Territorium auch auf das russische Mutterland eine Täterschaft der Kiewer Truppen tatsächlich nahe.
Fast zeitgleich zu dem Zwischenfall in Moskau kam es gemäß Kommersant zur Explosion einer Kamikaze-Drohne an der Ölraffinerie im südrussischen Krasnodar. Die Moskauer Nesawisimaja Gaseta verweist auf weitere Drohnenangriffe der letzten Tage im russischen Kuban. Auch auf dem direkten Weg von der Ukraine nach Moskau waren bereits abgestürzte Drohnen gefunden worden.
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