Weltraum-Outlaw trifft Femme Fatale
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Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes: "Solo: A Star Wars Story" erzählt eine von vielen Vorgeschichten der Saga
Assume everyone will betray you, you will never be disappointed.
Aus: "Solo: A Star Wars Story"
Es blitzt, es kracht, es scheppert im "Grand Theatre Lumière" von Cannes - zweieinhalb Stunden lang. Dann marschieren weißgekleidete Sturmtruppen auf der Bühne auf, und Thierry Fremaux, der künstlerische Leiter der Filmfestspiele von Cannes, stet vor ihnen und sieht in seinem schwarzen Smoking ein bisschen wie Darth Vader aus, der schwarze Sternenkrieger-Lord, der aber im Film zuvor gar nicht vorkam.
Darin hatte man stattdessen eine Handvoll Planeten kennengelernt und die komplette Halbwelt des Universums: Spielhöllen, Stipperbars, illegale Händler, Schmuggler und Piraten; man fliegt im Hyperraum mit Lichtgeschwindigkeit und durch den Maelstrom eines Schwarzen Lochs. Und keines der Elemente, die man sonst noch von diesem Film, der die Jugend des "Star Wars"-Helden Han Solo erzählen will, im Vorfeld erwartet hätte, fehlt.
Es wird die Geschichte des "Millennium Falken" erzählt, wir erfahren zumindest andeutungsweise, woher Han Solo stammt, wie er seinen Namen bekam, wir erleben, wie er und der zottelige Wookie Chewbacca sich kennenlernen - beim Schlammcatchen auf einer Basis der Sturmtruppen-Armee des Imperiums.
Solo: A Star Wars Story (34 Bilder)
Und trotzdem ist "Solo: A Star Wars Story", der jetzt bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere hatte, weniger "Star Wars" als "Valerian" (von Luc Besson), weniger episches Weltraummärchen als kurzweiliges Science-Fiction-Abenteuer, das sich im Han-Solo-Modus selbst nicht zu hundert Prozent ernst nimmt.
Das macht auch gar nichts. Denn ohne auch nur einen Satz des sonst üblichen "Die-Macht-sei-mit-Dir"-Geraunes und anderem "Mambo Jambo", ohne nur knappe Minuten dauernde Pflicht-Auftritte ("bullshit appearance" sagt der Fachmann) von Lord Vader oder den Jedi-Opis wirkt dieser Film unerwartet leicht und frisch, tatsächlich jugendlich.
Dieser Film macht Spaß, ist schlau und unterhaltsam, ohne Härte und Schwere, und deshalb ist er nahe dran am Geist der ursprünglichen Vorlage, am nächsten seit den ersten drei Teilen zwischen 1977 und 1983.
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