Wie Islamisten vom Westen für geopolitische Interessen genutzt wurden

Seite 2: Die Uiguren als Stachel gegen die chinesische Zentralregierung

Auch Tibet stand lange Zeit im Fadenkreuz der CIA, wollte man doch mit den Tibetern die Kommunistische Partei in Peking bekämpfen. Doch nicht alle Bewohner der Region hatten noch Sympathien für die alte aristokratische Elite. Viele Menschen erinnerten sich noch gut an die archaischen Strafen, die es unter der Regierung des Dalai Lama gab. Verleumdung wurde beispielsweise mit dem Herausschneiden der Zunge bestraft.

Man schwenkte daher auf die Unterstützung der muslimischen Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang um. Über die westlichen Ambitionen gibt es zahlreiche Berichte. Sie zeichnen ein deutliches Bild davon, wie muslimisch geprägte Bevölkerungsteile gegen eine Regierung in Stellung gebracht werden, die sich westlichen Vorstellungen verweigert.

Uigurische Nationalisten haben sich im Uigurischen Weltkongress organisiert, der seinen Sitz in München hat. Sie schickten Kämpfer in den syrischen Bürgerkrieg, um an der Seite anderer Islamisten zu kämpfen.

Dass die chinesische Regierung recht rigide gegen die von westlichen Organisationen ausgelösten Aktivitäten vorgeht, bringt Konzerne wie BASF bis heute in Erklärungsnot. Dass China mit diesem Vorgehen aber eine Entwicklung, wie sie sich derzeit im Nahen Osten zwischen Israel und der Hamas abzeichnet, erfolgreich vermieden hat, sollte zumindest jeder halbwegs objektive Beobachter anerkennen.

Waren die Uiguren als Minderheit von der chinesischen Ein-Kind-Politik ausgenommen, so zeigt die Zentralregierung inzwischen, dass sie die Kultur und Landschaft Xinjiangs und der Uiguren schätzt und die Provinz zu einem touristischen Hotspot entwickeln will.

Wer nun meint, die vielen Kameras zur Beobachtung möglicher Ausschreitungen kritisieren zu müssen, war schon lange nicht mehr in der britischen Hauptstadt. Allein in London sind heute über 940.000 Kameras zur Videoüberwachung im Einsatz und nur wenige stören sich daran.

Der Unmut richtet sich hauptsächlich gegen die Londoner Umweltzonen. Durchschnittlich 70 Aufnahmen pro Tag, verbunden mit einer Gesichtserkennung der japanischen NEC, ermöglichen es der Londoner Polizei, die täglichen Aktivitäten ihrer Bürger im öffentlichen Raum kontinuierlich zu verfolgen.

China würde sich bei einer vergleichbaren Überwachungsdichte schnell dem Vorwurf der Menschenrechtsverletzung ausgesetzt sehen.

Der Nahe Osten läuft den USA aus dem Ruder

Bereitwillig unterstützte man den Irak Saddam Husseins im Krieg gegen den verhassten Iran, wo die Bevölkerung nach dem Sturz des Schahs so verzweifelt war, dass sie in dem aus dem französischen Exil zurückgekehrten Ayatollah Khomeini gewissermaßen die Rettung sah, obwohl das schiitische Land schon damals sehr säkular war.

Mit Saddam Hussein wollte man den Persern die Schmach der Botschaftsbesetzung und der unter Präsident Carter schmählich gescheiterten Befreiung der Botschaftsgeiseln heimzahlen. Doch dann musste man feststellen, dass der irakische Herrscher eine zumindest vage Äußerung der US-Botschafterin April Glaspie, Amerika habe "keine Meinung" zum Streit zwischen Irakern und anderen Arabern, als Zustimmung der USA zur Invasion in Kuwait interpretierte.

Zu diesem Zeitpunkt erkannte man in den USA etwas spät, dass die Iraker völlig aus dem Ruder gelaufen waren. Langfristig hatte man zu allem Unglück mit dem Ende Saddam Husseins das Land dem Einfluss des Iran geöffnet, der heute in einem großen Bogen vom Jemen über den Irak und Syrien bis in den Libanon seinen Einfluss geltend macht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.