Wie Islamisten vom Westen für geopolitische Interessen genutzt wurden

(Bild: Amber Clay, Pixabay)

Der Westen instrumentalisierte oft Islamisten für geopolitische Ziele. China, Asien und der Nahe Osten stehen im Fokus dieser Strategien. Was sind die Ziele dieser Politik?

Nationale und religiöse Minderheiten wurden in der Vergangenheit immer wieder von westlichen Staaten benutzt, um ihre Interessen durchzusetzen. Die Literatur über die Kolonialpolitik europäischer Staaten ist voll von Beispielen.

Man muss aber gar nicht so weit in die Geschichte zurückgehen. Auch das 20. Jahrhundert bietet eine Fülle von Beispielen, die bis heute nachwirken. So wurden islamistische Bewegungen im Sinne westlicher Interessen unterstützt und instrumentalisiert.

Dabei spielten westliche Geheimdienste eine entscheidende Rolle. War ihr Wirken früher im Dunkeln verborgen, haben die Medien inzwischen so manchen Schleier gelüftet.

Eine der ersten Instrumentalisierungen islamistischer Bewegungen waren die Mujahedin in Afghanistan. Sie wurden von den USA geführt und unterstützt. Ziel war es, die sowjetischen Truppen, die damals von der afghanischen Regierung zu Hilfe gerufen worden waren, aus dem Land zu vertreiben, was schließlich auch gelang.

Dass die USA keinen Folgeplan hatten, zeigte sich, als die Taliban die Macht in Afghanistan übernahmen und den Mohnanbau verboten. Mit dem Einmarsch der USA und ihrer Verbündeten im Jahr 2001 blühte der Mohnanbau wieder auf.

Nach dem in Katar ausgehandelten Abzug der westlichen Truppen wurde der Mohnanbau nach einer kurzen Übergangszeit erneut verboten. Die Bedeutung Katars in diesem Zusammenhang zeigt sich auch daran, dass der Flughafen von Kabul heute von Katarern betrieben wird.

Möglicherweise wird es zu einer Kooperation mit der Türkei kommen. Die Bergbaulizenzen gingen nicht selten an private Investoren aus China. Afghanistan will nun Teil der neuen Seidenstraße werden. Der Einsatz westlicher Militärs hat sich für den Westen letztlich weder wirtschaftlich noch strategisch gelohnt.

An einem anderen Brennpunkt in Südostasien zeigte sich, dass das Aufflammen der Aufstände in den muslimischen Provinzen Thailands an der Grenze zu Malaysia zeitlich mit der Eröffnung eines CIA-Büros in der Region zusammenfiel.

Die Rohingya sollten den Zugang Chinas zum Indischen Ozean blockieren

Ein eher undurchsichtiges Spiel wurde auch mit der überwiegend muslimischen Volksgruppe der Rohingya getrieben, die als Minderheit im überwiegend buddhistischen Myanmar in der Provinz Rakhine an der Grenze zum muslimischen Bangladesch lebt.

Nach Verfolgungen, die häufig von buddhistischen Mönchen in Myanmar ausgingen, flohen immer mehr von ihnen über die Grenze nach Bangladesch, wo sie nicht als Flüchtlinge anerkannt werden. Ihr Überleben hängt derzeit von der Hilfe westlicher Organisationen ab, ohne Aussicht auf Besserung ihrer Situation.

Die Unruhen im Siedlungsgebiet der Rohingya stören den Bau und Betrieb des von China geplanten Tiefseehafens in Kyaukphyu, der die südwestchinesische Provinz Yunnan über Myanmar mit dem Indischen Ozean verbinden soll. Öl- und Gaspipelines sollen bereits verlegt worden sein.

Außerdem ist eine Schnellzugverbindung zwischen der chinesischen Stadt Kunming in Yunnan und Kyaukphyu geplant. Wie bei anderen chinesischen Auslandsprojekten wird von westlicher Seite davor gewarnt, dass Myanmar in die chinesische Schuldenfalle geraten könnte. Um die Auswirkungen des Ausfalls des Mohnanbaus in Afghanistan abzufedern, wird unterdessen das Goldene Dreieck reaktiviert.

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