50 Prozent "grüner" Strom
Trotz AKW-Stilllegung hat Deutschland 2011 weniger CO2 emittiert. Sonne und Wind haben Samstagmittag etwas mehr als 50 Prozent des Stroms geliefert
Die Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) aus Industrie und Energiesektor sind 2011 um etwa ein Prozent zurückgegangen. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Umweltbundesamtes über den hiesigen Emissionshandelssektor hervor. Angesichts des kräftigen Wachstums, das die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr auf Kosten der meisten anderen Euro-Raum-Mitglieder hingelegt hat, ist das beachtlich. Selbst die Stilllegung von acht AKW, von denen zwei allerdings schon mehrere Jahre nicht mehr ins Netz einspeisten, hat sich nicht negativ auf die Treibhausgasbilanz ausgewirkt.
Offenbar haben die erneuerbaren Energieträger die Meiler ganz gut ersetzen können. Damit erweist sich auch das Gerede, das Abschalten der deutschen AKWs würde das Klima gefährden, mit dem unter anderem in Großbritannien Stimmung für den unprofitablen Neubau von Meilern gemacht wird ( Organisierte Verantwortungslosigkeit), als reine Propaganda.
Wie der oben stehende Screenshot der Strombörsenseiten zeigt, kann bei günstigen Windverhältnissen und viel Sonnenschein inzwischen über die Mittagszeit schon rund die Hälfte der Stromproduktion von Solar- und Windanlagen zur Verfügung gestellt werden. Am Samstag speisten Sonne und Wind zwischen 12 und 13 Uhr eine Leistung von 27,9 Gigawatt (GW) ins Netz ein, während konventionelle Kraftwerke, darunter auch Wasserkraftwerke und Pumpspeicher, 27,4 GW lieferten.