BBC-Hochrechnung: BNP im Parlament, Labour und UKIP gleichauf

In Cornwall fiel die Partei von Premierminister Gordon Brown sogar hinter die Grünen und Mebyon Kernow auf den sechsten Platz

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Bei den Europawahlen hat die British National Party (BNP) in Yorkshire and the Humber ihren ersten Parlamentssitz in Straßburg und Brüssel errungen. Dort war relativ bald klar, dass Labour einen Sitz verlieren würde - allerdings sah es lange Zeit so aus, als ob dieser an UKIP und nicht an die BNP gehen würde.

Einer Prognose der BBC zufolge könnte die BNP im Nordwesten noch einen weiteren Sitz erringen und käme damit auf insgesamt zwei. Die Hochrechnung sah am frühen Morgen außerdem die Tories bei 25 Sitzen, UKIP und Labour bei jeweils 13 und die Liberaldemokraten bei 11. Die Grünen und die Scottish National Party (die der BNP nur dem Namen nach, nicht aber in der politischen Ausrichtung ähnelt) erhält der Prognose zufolge zwei Sitze, die walisische Regionalpartei Plaid Cymru einen.

Im Südwesten fiel Labour hinter die Grünen auf den fünften Platz. In Cornwall landete die Partei von Premierminister Gordon Brown sogar nur an sechster Stelle hinter der Regionalpartei Mebyon Kernow. Die schottische Regionalpartei SNP blieb dagegen auch als Regierungspartei mit etwa 30 Prozent und 10 Prozentpunkten Abstand stärkste Partei im nördlichen Teil der britischen Hauptinsel. Ministerpräsident Alex Salmond zeigte sich angesichts dieses Ergebnisses "sehr, sehr zufrieden".

Enttäuscht gab sich UKIP-Parteiführer Nigel Farage, der stärkere Zuwächse erwartet hatte und den Spendenskandal dafür verantwortlich machte, dass die Frage der Mitgliedschaft in der Europäischen Union in den Hintergrund gerückt sei, was seiner Bewegung potentiell geschadet habe.

Die britischen Konservativen haben angekündigt, im Europaparlament die von der CDU dominierte EVP-Fraktion zu verlassen und zusammen mit der polnischen Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS) eine eigene Fraktion zu gründen. Pressefragen, inwieweit sich die häufig der britischen Upper Class entstammenden Tory-Politiker mit den Abgeordneten der als ausgesprochen homophob geltenden Partei vertragen würden, beantwortete der konservative Schattenaußenminister William Hague damit, dass auch einmal ein polnisches Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion Hitler gelobt habe.