Berlin-Brandenburg: Flughafen erst 2018 fertig. Vielleicht

Wieso regt sich eigentlich niemand mehr über die Flughafen-Katastrophe auf?

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In Berlin werden am 18. September ein neues Abgeordnetenhaus sowie die Kommunalparlamente (Bezirksverordnetenversammlungen) gewählt, aber noch liegt eine erstaunliche Lethargie über der Stadt. Sollte es an den hier sehr späten Sommerferien liegen? Oder haben die Berliner etwa beschlossen, sich nicht mehr aufregen zu wollen? Die Sommerhitze kann es jedenfalls nicht sein. Die ist in diesem Jahr nur ein eher selten gesehener Besucher, der nur ab und zu auf Stippvisite vorbei schaut.

Dabei hat es an Aufregern eigentlich keinen Mangel. Da wäre zum Beispiel die Berliner S-21-Variante, genannt BER. Die ewige Flughafenbaustelle vor den Toren der Stadt. Die Eröffnung war dort ursprünglich für 2010 dann für 2012 vorgesehen. Nun berichtet der Tagesspiegel, dass man wohl noch mindestens bis 2018 wird warten müssen. Es gebe Schwierigkeiten "mit der vierten Nachreichung für den 5. Nachtrag zur Baugenehmigung".

Konkret geht es mal wieder um den Brandschutz, den die Behörde vernünftig dokumentiert haben möchte. Eigentlich nicht ganz abwegig, wenn man bedenkt, welcher Pfusch in diesem Bereich in den vergangenen Jahren auf der BER-Baustelle betrieben wurde und bundesweit immer wieder für Schlagzeilen sorgte.

Aber man kann sich natürlich auch über Bürokratie im Baurecht beklagen, wie es Landespolitiker derzeit gerne tun, wenn sie sich für ihre Versäumnisse beim Wohnungsbau rechtfertigen müssen. In diesem Punkte sind sie sich dann auch mit den Rechten von der AfD einig, denen zur Berliner Wohnungsnot, wie berichtet, nicht viel mehr einfällt, als dass "die Landesbauordnung (...) den Bedürfnissen der Bauherren und Bürger Rechnung tragen" sollte.

Wie dem auch sei, während es in der Stadt an allen Ecken und Enden fehlt, die Behörden unterbesetzt sind, sodass es zum Beispiel zu wenig Personal gibt, um gegen Ferienwohnungen vorzugehen oder den Milieuschutz zu überwachen, der indirekt ein wenig gegen Mietpreissteigerungen helfen könnte, verschlingt die BER-Baustelle weiter Millionen. Bisher sind dort Kosten von knapp 4,645 Milliarden Euro aufgelaufen - und jeden Tag kommen im Schnitt weitere 1,3 Millionen Euro hinzu.

Aber das ist nur ein Aufreger von vielen. Fortsetzung folgt.