Die, die mit der Kamera spielen
Und plötzlich sieht man andere Wesen: "Invizimals" und "The Hidden Park"
Das Prinzip, dass der Spieler die reale Umwelt in das Geschehen auf dem Bildschirm einbezieht und zusätzliche Objekte in der Umgebung auftauchen, ist nicht neu. Schon seit Jahren geistert der Begriff der Augmented Reality, der durch Technik erweiterten Realität, in der Szene herum.
Bislang widmeten sich findige Informatiker und Freaks diesem Bereich vorwiegend im experimentell-künstlerischen Umfeld, jetzt aber hat Sony Computer Entertainment mit Invizimals ein Produkt für die Masse auf den Markt gebracht: Über eine an der PlayStation Portable (PSP) angeschraubten Kamera filmt der Spieler seine Umgebung, innerhalb der sich kleine Monster verstecken. Hat man eines aufgespürt, legt man eine Falle, eine mitgelieferte Karte, aus. Damit soll man das Wesen irgendwie jagen und einfangen. Das erste Tierchen muss man nur ein wenig streicheln, schon sitzt es im virtuellen Käfig. Bei den weiteren Artgenossen muss man sich jedoch etwas mehr anstrengen. Zum Beispiel lockt man ein Wesen an, indem man ihm Fleischbröckchen hinwirft. Die müssen aber an der richtigen Stelle landen, sonst macht sich das Monster aus dem Staub.
Da man dank der drahtlosen Verbindung der PSP zwei Geräte miteinander verbinden kann, haben Freunde die Möglichkeit, ihre Monster gegeneinander kämpfen zu lassen. Pustet man ins Mikrofon, zieht ein Schneesturm auf, durch Schütteln der Konsole entsteht ein Erdbeben. Das Konzept ist einfallsreich, erinnert aber an den einen oder anderen Nintendo-Titel. Zudem schläft die Konkurrenz nicht. Auch für moderne Handys, die mit Kameras ausgestattet sind, gibt es Entwicklungen im Bereich der Augmented Reality. Zum Beispiel The Hidden Park, ein iPhone-Game, in dem die Spieler ebenfalls virtuelle Fantasiewesen in ihrer Umgebung suchen – mit dem Unterschied, dass man sich im Freien bewegt. Bei Invizimals hingegen gelingt das nur, wenn man vor dem Ausflug farbige Papierblätter in den Rucksack gepackt hat. Der Wissenschaftler, der einen auf die Existenz der Wesen aufmerksam gemacht hat, beharrt nämlich immer wieder auf einen bunten Untergrund, auf dem man die Falle ablegen soll. Und das kann schon allein beim Test in den eigenen vier Wänden eine große Herausforderung sein.