Fliegen im Oval Office

Stubenfliege. Bild : Weirdmeister/CC BY-SA-4.0

No Fly-Zone im West Wing

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Donald Trump kämpft im Weißen Haus nicht nur gegen Pressevertreter und Mexikaner, sondern auch gegen Fliegen. Im West Wing der zentral gelegenen Immobilie mit Garten gibt es schon länger ein Problem mit fliegenden Insekten, weiß der Washington Examiner.

Reince Priebus, ehemaliger Staabschef im Weißen Haus, wurde einst vom POTUS ins Oval Office gerufen, um ein fliegendes Insekt zu töten. Die Nationalgarde schien gerade nicht greifbar zu sein, die Air Force operiert nur im Freien. Der für die Sicherheit im Weißen Haus zuständige Secret Service pflegt zwar regelmäßig "Wanzen" zu suchen, den Fliegen vermochte er jedoch nicht Herr zu werden. Für Bedrohungen im Inland wäre ansonsten auch das FBI zuständig, doch seit den Untersuchungen gegen Trump hängt der weiße Haus-Segen insoweit schief.

Unter Sportsmann Obama war die Jagd auf das Kleinstwild sogar Chefsache gewesen. Obama missbrauchte zum unweidmännischen Fliegenklatschen sogar offizielle Dokumente, vermutlich auch solche, mit denen er persönlich jeden einzelnen Drohnenmord genehmigte. Die Aktivisten von PETA, die wie viele den Friedensnobelpreisträger romantisiert hatten, waren nicht erfreut. Unter Vorgänger George W. Bush war das Personal sogar eigens mit Fliegenklatschen ausgestattet. Bei einem der letzten TV-Interviews des damals scheidenden Vizepräsidenten Cheney erschlich sich eine Fliege sogar einen Gastauftritt. Die Schuld an den Fliegen gab man (natürlich) der Clinton-Administration.

Doch ausgerechnet vom Tiefen Staat, mit dem Trump so seine Probleme nachgesagt werden, kam Hilfe: Die letztes Jahr zur CIA-Chefin gekürte Foltermeisterin Gina Haspel konkurrierte bei ihrem ersten Briefing im Oval Office gegen einen Fliegenschwarm, dem der mächtigsten Mannes größere Aufmerksamkeit schenkte. Damit die Hardlinerin dem einfältigen POTUS künftig ungestört ihre Hardliner-Propaganda einflüstern kann, sandte Haspel pragmatisch Fliegenpapier ins Weiße Haus. Vermutlich handelt es sich hierbei um das erste CIA-Papier, mit dem der lesefaule Trump etwas anfangen kann.