Nicht immer gut durchlüftet

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Schweizer weisen den Zusammenhang zwischen schlechter Luft und Covid-19-Verbreitung nach. Luftfilter fehlen immer noch

Eine Schweizer Studie unterstreicht die Rolle der Belüftung von Klassenzimmern, wenn es darum geht, die Ausbreitung der Covid-19-Infektionen zu verlangsamen. Man habe in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt die Luft in 150 Klassenräumen im Südostschweizer Kanton Graubünden untersucht, berichtet die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt EMPA.

Dabei wurde mit CO₂-Sensoren die Luftqualität gemessen und parallel dazu die Ansteckungsraten in den jeweiligen Unterrichtsräumen erfasst. Herausgekommen sei, dass sich in schlecht belüfteten Räumen mehr Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonal ansteckten.

Das sei schon länger vermutet worden, aber nun sei der Zusammenhang erstmals empirisch und statistisch belegt. Die Daten wurden zwischen dem 1 und 19. November erhoben und ergaben einen klaren statistischen Zusammenhang zwischen der CO₂-Konzentration in den Räumen und den Fallzahlen in der wöchentlichen Testung der Schüler auf Corona.

In 60 Prozent der Klassenzimmer habe die CO₂-Konzentration mehr als 2000 Millionstel Volumenanteile (ppm, parts per million) betragen, was für besonders schlechte Belüftung spricht. Der Durchschnitt der Außenluft liegt bei etwa 417 ppm. Die Autorinnen und Autoren des EMPA-Berichts weisen darauf hin, dass derartig hohe CO₂-Konzentrationen die kognitive Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler beeinträchtigen kann.

CO₂ ist ein Gas, das sich rasch verteilt und in der Atmosphäre sehr gleichmäßig verteilt ist. Es sei denn es sind größere Quellen (Verbrennungsmotoren, Industrieanlagen, Menschengruppen etc.) oder Senken wie Wälder in unmittelbarer Nähe.

Die Corona-Viren werden über ausgeatmete Aerosole, das heißt, über winzigste, längere Zeit in der Luft schwebende Wassertröpfchen übertragen. Je höher die Konzentration und je länger die Verweilzeit in den Räumen, desto höher die Ansteckungsgefahr.

Vorläufiges Fazit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Das regelmäßige Lüften der Klassenzimmer sei auch im Winterhalbjahr sehr wichtig.

Das ist natürlich bei kaltem Wetter unangenehm und aufwendig. Elterninitiativen und Lehrerverbände sprechen sich daher seit Beginn der Pandemie für den Einbau von Belüftungsanlagen und Luftfiltern aus, doch getan hat sich diesbezüglich in der Schweiz offensichtlich genauso wenig wie hierzulande. Das Geld wurde benötigt, um die Luftfahrtindustrie zu retten.