Rituelle Opferung in Cern: Alles nur ein Streich
Video zeigt bizarres Treiben vor Shiva-Statue auf dem Gelände des Kernforschungszentrums in Genf
Ort: das Gelände des Kernforschungszentrum in Cern. Szene: Eine Gruppe von Personen, die Masken tragen, bekleidet mit Umhängen und Kapuzen, versammeln sich vor der mehreren Meter hohen Statue des indischen Gottes Shiva. Ein weibliche Person nimmt ihren Umhang ab, legt sich auf den Boden vor die Statue. Ein andere Person hält augenscheinlich ein Messer in der Hand, beugt sich über die am Boden liegende Frau und sticht zu.
Dieses Szenario zeigt sich auf einem Video, das seit einigen Tagen im Internet zu finden ist.
Aufgenommen wurde das Video von jemanden, der von außerhalb das Treiben beobachtet. Insgesamt dauert der Video-Clip eine Minute. Zu hören ist darauf, wie sich die Person, die die Kamera in der Hand hält, über den Vorgang wundert. Als sie sieht, wie auf die am Boden liegen Frau eingestochen wird, reagiert die Person mit der Kamera hörbar panisch, das Video endet abrupt.
Über den Vorfall berichtete zunächst die britische Zeitung The Guardian. Derem Bericht nach handele es sich bei den Aufnahmen um einen Streich. Das Blatt zitiert eine Sprecherin des Kernforschungsinstitutes mit den Worten: "Die Szenen wurden auf unserem Gelände gefilmt – aber ohne offizielle Erlaubnis und ohne unser Wissen." Weiter sagte die Sprecherin:
"Cern duldet diese Art von Streichen nicht, die dazu führen könnten, dass Missverständnisse über das Wesen unserer wissenschaftlichen Arbeit entstehen."
Das Institut werde den Vorfall nun selbstständig untersuchen, dieser sei eine institutsinterne Angelegenheit. Laut Guardian wurde die Polizei über den Vorfall informiert. Sie habe Kontakt mit dem Kernforschungszentrum aufgenommen. Allerdings ermittele die Polizei nicht in der Angelegenheit, da keine Tötung stattgefunden habe.
Das renomierte Zentrum für physikalische Grundlagenforschung war nur per Email zu einer Stellungnahme bereit. Wie der Guardian berichtet, war das Institut auf eine Anfrage des Blattes zur möglichen Identität der Akteure auf dem Video nicht zu erreichen.
Zuvor hieß es vonseiten des Instituts, dass sowohl bei Tag auch bei Nacht eine Ausweiskontrolle beim Betreten des Cern-Geländes stattfinde. Die Sprecherin gab an, dass die Personen, die sich vor der Shiva-Statue versammelt haben, wohl über entsprechende Ausweise verfügten, die ihnen den Zutritt zu dem Areal erlaubt haben.
"Cern heißt jedes Jahr tausende Besucher aus der Wissenschaft, willkommen, die aus der ganzen Welt kommen und unsere Einrichtung nutzen. Manchmal lassen einige ihren Humor zu weit gehen. Und genau damit haben wir es bei diesem Vorfall zu tun."
Was auch immer nun die Hintergründe des makabren Treibens sind, deutlich wird: Die Darstellung okkult-ritueller Opferhandlungen scheint in manchen Kreisen, von denen man eine derartige Nähe zum bizarren Horror eigentlich nicht erwarten würde, recht ausgeprägt.
In Cern sind es vermutlich Wissenschaftler, die nachts offensichtlich nichts Besseres zu tun haben, als "Menschentötung zu spielen". Am Bohemian Grove in den USA ist es alljährlich die politische Elite des Landes, die eine Art Menschenpuppe auf einem Altar vor einer riesigen Eulenstatue "opfert", um so rituell ihre Sorgen zu verbrennen ("cremation of care").