Terminator vs. Transfett
Kalifornien verbietet Restaurants den Einsatz der unter dem Verdacht der Gesundheitsgefährdung stehenden Frittiermittel
Transfette sind Fettsäuren, bei denen das Wasserstoffatom auf beiden Seiten der Kohlenstoff-Doppelbindung sitzt. Bei der so genannten "Härtung", die Pflanzenfett nicht nur fest, sondern auch sehr haltbar macht, werden nicht alle ungesättigten Fettsäuren in gesättigte umgewandelt: Aus manchen der vorher "cisförmigen" Fettsäuren, die das Wasserstoffatom auf der selben Seite haben, werden dabei "transförmige".
Je nach Verfahren liegt der Transfettanteil nach der Härtung zwischen fünf und fünfundvierzig Prozent. Kuh- und Muttermilch weisen auch ohne chemische Härtung Transfettanteile im einstelligen Prozentbereich auf.
Als noch nicht zwischen Cis- und Transfett differenziert wurde, galten gehärtete Fette aufgrund des ungesättigten Charakters beider Fettsäuren allesamt als gesündere Alternative zu Butter. Erst seit Ende der 1980er stehen Transfette im Ruf, über eine Erhöhung der LDL- und eine Senkung der HDL-Cholesterinwerte mehr als andere Fette zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen beizutragen. Bei der Unterzeichnung seines Transfett-Verbotsgesetzes am Freitag verwies der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger dem entsprechend darauf, dass Herzkrankheiten in Kalifornien auf Platz 1 der Hitparade der häufigsten Todesursachen stehen und bezeichnete seine Maßnahme als "großen Schritt in Richtung einer gesünderen Zukunft".
Dem Gesetz zufolge dürfen Restaurants und Imbisse Speisen nur noch bis 1. Januar 2010 mit Transfetten zubereiten. Gehärtete Fette mit einem sehr niedrigen Anteil gelten in den USA allerdings als transfettfrei. Bis 1. Januar 2011 gibt es zudem noch eine sehr wichtige Ausnahme von der Regel, nämlich das Frittieren von Schmalzkringeln. Verpackte Nahrungsmittel sind von dem Verbot nicht betroffen.
Doch nicht nur aufgrund dieser Ausnahmetatbestände dürften sich die wirtschaftlichen Auswirkungen dürften des Gesetzes in Grenzen halten: Nach Klagen von Verbraucherverbänden hatten große Imbissketten wie McDonalds und Burger King bereits vor geraumer Zeit den Umstieg auf andere Fette begonnen, bei denen mittlerweile große Fortschritte in der Haltbarkeit gemacht wurden.