20 Minuten Leben für eine Zigarette: Studie zeigt drastische Folgen des Rauchens
Britische Forscher haben berechnet: Jede gerauchte Zigarette kostet im Schnitt 20 Minuten Lebenszeit. Mit jedem rauchfreien Tag gewinnen Ex-Raucher Zeit zurück.
Rauchen gehört weltweit zu den größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. Die meisten Raucher wissen, dass ihre Gewohnheit ihr Leben verkürzen kann. Doch wie verheerend sich jede einzelne Zigarette auswirkt, war bisher unklar.
Forscher des University College London haben nun eine beeindruckende Zahl ermittelt: Jede gerauchte Zigarette kostet im Durchschnitt 20 Minuten Lebenszeit. Bei Männern sind es 17 Minuten, bei Frauen sogar 22 Minuten.
Schäden durch Rauchen sind kumulativ
Die Wissenschaftler nutzten für ihre Berechnungen aktuelle britische Langzeitstudien mit Daten zu Sterblichkeitsraten von Rauchern. Sie berücksichtigten dabei den Rückgang des durchschnittlichen Zigarettenkonsums in den vergangenen Jahrzehnten.
Trotz weniger gerauchter Zigaretten pro Tag ist der Lebenszeitverlust pro Zigarette gestiegen. Denn epidemiologische Daten zeigen: Die Schäden durch das Rauchen sind kumulativ. Je früher man aufhört und je mehr Zigaretten man vermeidet, desto länger lebt man.
Die Forscher verdeutlichen das anhand eines Rechenbeispiels: Hörte jemand, der täglich zehn Zigaretten raucht, am 1. Januar 2025 auf, gewinnt er bis zum 8. Januar bereits einen Tag Lebenszeit zurück. Bis zum 20. Februar wäre es eine Woche, bis zum 5. August ein ganzer Monat. Bis zum Jahresende könnte er sogar 50 verlorene Lebenstage vermeiden.
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Gesunde Lebensjahre gehen verloren
Dabei handelt es sich um relativ gesunde Lebensjahre, die durch das Rauchen verloren gehen. Studien zeigen, dass Raucher in der Regel ebenso viele gesunde wie Lebensjahre insgesamt einbüßen. Das Rauchen frisst sich also hauptsächlich in die gesunde mittlere Lebensphase, nicht nur in die von chronischen Krankheiten geprägte Spätphase. Ein 60-jähriger Raucher hat demnach typischerweise das Gesundheitsprofil eines 70-jährigen Nichtrauchers.
Natürlich sind die 20 Minuten pro Zigarette ein Durchschnittswert, der individuell variieren kann – je nach Rauchverhalten, Zigarettenart und Veranlagung. Auch das Einstiegsalter spielt eine Rolle. Grundsätzlich gilt aber: In jedem Alter ist es vorteilhaft, mit dem Rauchen aufzuhören. Je eher Raucher von dieser „Todesrutsche“ absteigen, wie es die Forscher formulieren, desto länger und gesünder können sie leben.