Alleinlebende in Deutschland: Rund 20 Prozent leben solo - über dem EU-Durchschnitt

Alleinlebende nehmen in Europa zu.

Der Hang zum Alleinsein ist ein europäischer Trend. In Deutschland ist er besonders ausgeprägt.

(Bild: goodinteractive, Pixabay)

Alleinsein ist Frauensache? Nicht immer! Deutschland bildet unter den EU-Staaten eine Ausnahme. In welchen Ländern noch der Männeranteil überwiegt.

In Deutschland leben rund 20 Prozent der Menschen allein – und damit mehr als in den meisten anderen EU-Staaten. Nur in den skandinavischen Ländern und im Baltikum ist der Wert noch höher.

Im vergangenen Jahr lag ihr Anteil der Singles bundesweit bei 20,1 Prozent und damit deutlich über dem EU-Schnitt von 15,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat mitteilte.

So lebten lediglich in den skandinavischen Ländern Finnland (25,4 Prozent), Schweden (23,5 Prozent) und Dänemark (23,2 Prozent) sowie in Litauen (22,7 Prozent) und Estland (21,8 Prozent) anteilig noch mehr Menschen allein. Besonders niedrig war die Quote hingegen in der Slowakei (3,1 Prozent), gefolgt von Zypern (8,0 Prozent), Polen (8,5 Prozent), Kroatien (9,6 Prozent) und Portugal (9,9 Prozent).

In den meisten EU-Staaten gibt es den Trend zum Single-Dasein. Ihr Anteil stieg demnach in den meisten EU-Staaten in den vergangenen zehn Jahren. In Deutschland blieb er dagegen nahezu konstant bei rund 20 Prozent. Bulgarien verzeichnete mit einem Plus von 8,3 Prozent den größten Anstieg, gefolgt von Litauen und Finnland. Lediglich in der Slowakei und Polen nahm der Anteil der Alleinlebenden ab.

Laut den Angaben wohnten in den meisten EU-Staaten Frauen häufiger allein als Männer. Ihr Anteil betrug im Jahr 2022 im europäischen Durchschnitt knapp 55 Prozent. Besonders hoch waren diese Anteile in der Slowakei, Portugal und Lettland, wo jeweils etwa zwei Drittel der Alleinlebenden weiblich waren.

Deutschland lag mit einem Frauenanteil von etwa 52 Prozent unterhalb des EU-Durchschnitts. Lediglich in fünf der 27 EU-Mitgliedstaaten überwog der Männeranteil: Malta, Luxemburg, Irland, Zypern und Schweden.

Besonders oft leben ältere Menschen allein. Im Vergleich zum Durchschnitt der Gesamtbevölkerung war das mehr als doppelt so häufig der Fall. Im vergangenen Jahr waren etwa 32 Prozent der Personen ab 65 Jahren in der EU alleinlebend.

In Deutschland lag dieser Anteil in der Altersgruppe bei 34 Prozent und lag somit leicht über dem EU-Durchschnitt. In Litauen lebte fast die Hälfte aller Personen ab 65 Jahren allein, wobei der Anteil mit knapp 49 Prozent im EU-Vergleich am höchsten war. Hingegen war der Anteil in der Slowakei mit lediglich 9 Prozent der Menschen ab 65 Jahren, die allein lebten, am niedrigsten.

Erst kürzlich hatte das Bundesamt bekannt gegeben, dass sich der Anteil der Einpersonenhaushalte in Deutschland seit den 1950er-Jahren mehr als verdoppelt hat.

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