Ampel-Umfrage: Vertrauenswerte im Sinkflug

Regierungsparteien erreichen insgesamt nur 33 Prozent – Grüne verloren am wenigsten. AfD bundesweit zweitstärkste Kraft. Wie die Masse über Kanzler Scholz denkt.

Die Ampel-Koalition steuert auf einen weiteren Tiefpunkt in den Umfragen zu. Laut einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer ist nach der CDU mit rund 30 Prozent nun die AfD mit 22 Prozent bundesweit zweitstärkste Kraft – weit vor der SPD und den Grünen mit jeweils nur 14 Prozent. Die FDP kann demnach gerade einmal fünf Prozent erreichen und liegt damit einen Prozentpunkt vor der Linkspartei.

Obwohl die Grünen in diesem Jahr häufig im Mittelpunkt der politisch-medialen Kritik standen – vor allem im Streit um das Heizungsgesetz – haben sie im Vergleich zu ihrem Wahlergebnis im Jahr 2021 am wenigsten Zustimmung verloren – sie erreichten bei der letzten Bundestagswahl 14,8 Prozent und damit nur 0,8 Prozentpunkte mehr als in der aktuellen Umfrage.

FDP verlor mehr als die Hälfte an Zustimmung

Die FDP dagegen würde ihr damaliges Wahlergebnis von 11,5 Prozent mehr als halbieren, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. Die SPD erreichte 2021 noch 25,7 Prozent – sie verlor damit mehr als ein Drittel an Zustimmung – und in absoluten Zahlen die meisten Stimmen. Alle drei Ampel-Parteien kommen damit insgesamt nur noch auf 33 Prozent.

Nur 23 Prozent der Befragten trauen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu, das Vertrauen in die Bundesregierung zurückzugewinnen. 74 Prozent glauben das nicht – das gilt auch für die Mehrheit der Anhängerschaft der Ampel-Parteien.

Zugleich fordern 79 Prozent der Befragten, dass Regierung und Opposition gemeinsam eine Lösung für die aktuelle Haushaltskrise finden sollten. Das geben auch 87 Prozent der Anhänger von CDU und CSU an.

In einer Umfrage, die ausschließlich in Ostdeutschland – allerdings inklusive Berlin – durchgeführt wurde, ist die AfD bereits stärkste Kraft. Mit 32 Prozent liegen dort die Rechtspopulisten weit vorne, während die CDU nur auf 24 Prozent kommt.

Die AfD konnte damit im Vergleich zu 2021 um 13,1 Prozent zulegen, die CDU um 6,9 Prozent. Aller anderen Parteien hätten aktuell in Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nur Verluste zu verzeichnen.

Zu diesem Ergebnis kam das Meinungsforschungsinstitut Verian im Auftrag Spiegel.