Angeblicher georgischer Scharfschütze: "Wir waren schon im März 2013 in Kiew"
Fussnoten
Anmerkung Stefan Korinth: Ich musste für die Übersetzung auf die Korrektheit der russischen Untertitel vertrauen, da ich weder Mazedonisch noch Georgisch verstehe. Die Ausnahme ist Alexander Revazishvili. Er spricht während des gesamten Interviews Russisch und konnte so direkt übersetzt werden. Ich bin kein professioneller Dolmetscher, deshalb bitte ich, etwaige Fehler zu entschuldigen. Leider ist den bisherigen Erfahrungen zufolge nicht zu erwarten, dass die großen Medien, die auf professionelle Übersetzer zurückgreifen können, dem deutschen Publikum die Inhalte der Interviews in deutscher Sprache zugänglich machen. Diese Inhalte sind jedoch als weitere Diskussionsgrundlage zwingend nötig.
Einige Passagen in den Gesprächen doppeln sich, dies liegt an der Gesprächsführung. Offenbar gab es zwischen Fragen und Antworten (herausgeschnittene) Übersetzungspausen. Dabei scheinen einige Informationen beidseitig verloren gegangen zu sein. Deshalb fragt der Moderator in einigen Fällen bereits von den Interviewten erwähnte Sachverhalte nochmal ab.
Insgesamt seit Mai 2017 arbeite Nedelkovski am Zustandekommen der Interviews, sagt er. Neben Kommunikationsschwierigkeiten habe auch ein nicht näher bezeichneter "großer Widerstand" zur langen Bearbeitungszeit der Interviews geführt.
Schaut man sich den Bericht an, sieht man jedoch beispielsweise bei 0:50, dass sich noch zahlreiche weitere Männer mit Mützen in dem Zelt aufhalten. Revazishvili könnte sich nach mehr als drei Jahren auch einfach nur falsch an seine damalige Position im Zelt erinnert haben. Ansonsten würde es sich hierbei um einen ziemlich plumpen "unforced error" der "russischen Propaganda" handeln.
Auch hierbei kann es sich um eine schlichte Verwechslung handeln: Durch Janukowitschs Unterschrift sei der Weg für eine polizeiliche Erstürmung der besetzten Kiewer Gebäude frei gewesen. Dies müsse und könne nur mit Schusswaffen verhindert werden, so die Argumentation der Waffenverteiler. Zwar gab es das Abkommen über die Neuwahlen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, doch bestand am 19. Februar tatsächlich die reale Möglichkeit, dass Berkut besetzte Gebäude stürmt. Tags zuvor hatte die Polizei große Teile des besetzten Stadtzentrums zurückerobert, nachdem eine Offensive der Maidanarmee ("Marsch aufs Parlament") zurückgeschlagen wurde. Es drohte an diesem 18./19. Februar sogar die komplette Niederlage und Räumung des Maidan. Der Grund für die Waffenverteilung wäre also real gewesen, nur die mehr als drei Jahre später erinnerte Begründung der Zeugen wäre die falsche.