Assad: Das westliche Projekt ist in Syrien gescheitert

Seite 2: "Die Aufteilung Syriens wird nicht passieren"

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Das westliche Projekt habe man vereitelt, so Assad in seiner Rede. Es habe darin bestanden, die Muslimbrüder als Herrscher in der Region zu etablieren. Man habe einen teuren Preis dafür bezahlt und bislang habe man noch nicht gewonnen. Die Zeichen des Sieges seien zu sehen, aber Zeichen und Sieg seien zwei verschiedene Dinge. Laut Ehsani 2, angeblich ein US-syrischer Banker, der Verbindungen zur syrischen Regierung hat, glaubt man dort, dass man etwa auf halber Strecke zum Sieg sei.

Eine Aufteilung des syrischen Gebietes komme nicht in Frage, so Assad. Die Deeskalations-Zonen, die in Astana vereinbart wurden, gaben vor Wochen und Monaten noch Anlass, sie als Vorstufe für eine Aufteilung in Einflusssphären aufzufassen. Auch an dieser Stelle war die Rede davon, dass sich diese Einflusszonen verfestigen könnten und Assad sich schwer gegen eine nicht nominelle, aber de-facto-Aufteilung würde stemmen können, die von Interessen Russlands und der USA getragen wird.

Dieser Ansicht erteilte Assad in seiner aktuellen Rede eine deutliche Absage. Diese Zonen seien nur dazu da, das Blutvergießen zu vermindern, und als Voraussetzung für eine Versöhnungspolitik. Die gebe es aber nur mit nicht-terroristischen Gruppen; die Terroristen würden bekämpft und entfernt.

Wann genau sich die Provinz Idlib, wo etwa zwei Millionen Menschen leben, mit verstärkten Angriffen zu rechnen hat, ist noch offen. Dort hat die al-Qaida-Miliz al-Nusra die Herrschaft bei Kämpfen gegen Ahrar al-Sham erlangt. Derzeit geht es der syrischen Armee darum, den Osten Syriens, hauptsächlich die in großen Teilen vom IS besetzte Provinz Deir ez-Zor und die Stadt gleichen Namens, von der Umklammerung durch den IS zu befreien.