Auf zur Landesverteidigung: Heer mit drei voll ausgerüsteten Divisionen
Strategiepapier aus dem Verteidigungsministerium gibt Einblick in Weiterentwicklung der Bundeswehr
Die Bundeswehr soll auf Landesverteidigung umgebaut werden: Neue Waffensysteme und ein Heer, das zu drei voll ausgerüsteten Divisionen mit 8 bis 10 Brigaden umgebaut wird, sind zur Verwirklichung dieses Ziels angedacht. Das geht aus einem Strategiepapier hervor, aus dem Medien derzeit berichten.
Entworfen hat das Papier zur Neuausrichtung der Bundeswehr Generalleutnant Erhard Bühler, der Chefstratege von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Neben den drei Divisionen, die im Krisenfall innerhalb von drei Monaten einsatzbereit sein sollen, setzt das Verteidigungsministerium auch darauf, verstärkt Truppenteile aus anderen Nato-Staaten einzugliedern. Dieses Konzept, das auf Nato-Ebene schon länger praktiziert wird, führe insgesamt zu einer Stärkung des Bündnisses und spare zudem Geld, heißt es laut Frankfurter Rundschau in dem Papier.
Doch um Geld sparen geht es bei dem Umbau der Bundeswehr und der geplanten Erhöhung des "Verteidigungshaushalts" nicht wirklich. Bühler setzt darauf, die Anzahl der Transporthubschrauber, Flugabwehrsysteme, Panzer und Marineschiffe zu erhöhen. Um den "Personalnotstand" in den Griff zu bekommen, will man möglicherweise verstärkt auf Reservisten zugreifen.
Welche Pläne aus dem Strategiepapier tatsächlich umgesetzt werden, scheint derzeit noch offen. Klar ist: Die nun an die Öffentlichkeit gelangten Entwicklungspläne führen das weiter, was bereits in dem neuen Weißbuch der Bundeswehr, das im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde, zum Vorschein kam. Die Bundeswehr soll zu einer schlagkräftigen Truppe werden, die in der Lage ist, potenzielle Gegner abzuschrecken.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte im Hinblick auf die aktuellen Überlegungen aus seinem Haus: "Wir sind mittendrin im Prozess. Es gibt keine Entscheidungen, das sind Überlegungen."
Auffällig ist, dass sich seit geraumer Zeit Artikel in den Medien häufen, die über das Militär, seine Waffen und Schlagkraft berichten. Gerade legt Zeit Online im Detail dar, wie viele der Fahrzeuge und Waffensysteme der Bundeswehr noch funktionieren: "Wir zeigen, was noch fährt, fliegt und schwimmt". Focus Online veröffentlicht als Aufmacher einen Artikel mit der Überschrift: "Feuerkraft-Index: Das sind die mächtigsten Armeen der Welt". Aus dem Artikel erfährt der Leser, dass Deutschland "immerhin" auf Platz 9 steht.