Bioanbau und Ernährungssicherheit, zivile Opferzahlen im Ukraine-Krieg und Immunstatus der Bevölkerung
Seite 3: Sind 99 Prozent der deutschen Bevölkerung immun gegen Sars-CoV-2?
- Bioanbau und Ernährungssicherheit, zivile Opferzahlen im Ukraine-Krieg und Immunstatus der Bevölkerung
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- Sind 99 Prozent der deutschen Bevölkerung immun gegen Sars-CoV-2?
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"99% der Bevölkerung sind bereits immun", betitelt ein User seinen Kommentar zum Artikel "Infektionsschutzgesetz: Viel Kritik an Regeln zur Maskenpflicht" von Harald Neuber.
Weiter heißt es im Kommentar:
Ein kürzlich veröffentlichter Zwischenbericht einer von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass bereits über 99% der deutschen Bevölkerung Antikörper gegen Corona haben. Es besteht also bereits eine Herdenimmunität und Corona ist endemisch. (...)
Wie in zahlreichen Antworten im Forum bereits richtig bemerkt wurde, ist das Vorhandensein von Antikörpern nicht mit Immunität gleichzusetzen. Relativ früh zeigte sich, dass die neu entwickelten Impfstoffe gegen Covid-19 nicht zu einer sterilen oder antiinfektiösen Immunität führten.
Das heißt, der Erreger Sars-CoV-2 konnte noch immer in den Körper eindringen und sich dort in begrenztem Maße vermehren, bevor er vom Immunsystem abgewehrt wurde. Das führte dazu, dass auch geimpfte Personen noch – wenngleich weniger schwer – erkranken konnten und das Virus auch an andere weitergeben.
Deswegen musste die Hoffnung auf eine Herdenimmunität in der Bevölkerung auch schnell aufgegeben werden. Herdenimmunität - besser aber Herdenschutz zu nennen - bezeichnet lauf Robert-Koch-Institut den "Effekt, dass ein gewisser Anteil immuner Individuen innerhalb einer Population (entstanden durch Impfung oder abgelaufene Infektionen) auch nichtimmunen Personen einen relativen Schutz bietet."
Da die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz weit über 200 liegt (und die Dunkelziffer weit höher sein dürfte), lässt sich momentan von Herdenschutz wohl kaum sprechen.
Bei der hier angeführten Studie wurde der Antikörperstatus von 6.307 Personen erhoben.
"Mehr als 30 Prozent der Teilnehmer:innen "wiesen vier Expositionen gegenüber Sars-CoV-2 auf, entweder durch Infektion oder Impfung) und weisen entsprechende humorale Immunkorrelate (Antikörper gegen das S-Antigen bei Impfung, Antikörper gegen das N-Antigen bei Infektion) auf. Mehr als 90 Prozent haben mindestens drei Expositionen mit entsprechenden humoralen Immunkorrelaten", heißt es in der vorläufigen Datenanalyse. Ob die Mehrheit der Teilnehmenden nun wirklich Kontakt mit dem Virus hatte, lässt sich daraus nicht ableiten.
Zur Einordnung für die breite Öffentlichkeit stellen die Autor:innen selbst voran:
In Zusammenschau mit der bestehenden Literatur sowie der Infektionsdynamik im Zeitraum der Erhebung (Juni-Juli 2022) legen die erhobenen Daten nahe, dass in den meisten Altersgruppen bei einer Mehrheit der Menschen vermutlich ein moderater bis hoher Schutz (für die aktuell in Deutschland dominierende SARS-CoV-2-Variante) gegen einen schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung besteht. Allerdings zeigen sich in den Ergebnissen relevante Lücken insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen sowie in bestimmten Bevölkerungsgruppen.
Trotz hohem Vorkommen von Antikörpern gegen das S-Antigen in der Bevölkerung scheint allerdings nur ein geringer Schutz in der Bevölkerung gegen Infektion mit der aktuell in Deutschland dominierenden SARS-CoV-2-Variante zu bestehen wie die stattfindende Sommerwelle zeigt. Dies bedeutet, dass bei entsprechend veränderten SARS-CoV-2-Varianten auch weitere Infektionswellen mit relevanter Morbidität auftreten können.
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