BlackRock empfiehlt: So viel Bitcoin gehört ins Portfolio
BlackRock sieht Bitcoin als Teil eines Portfolios. Experten empfehlen Anteil von ein bis zwei Prozent. Doch ist der Finanzriese überzeugt von der Kryptowährung?
Der Bitcoin ist für Anleger und Spekulanten attraktiv. Seit Anfang November kennt sein Kurs nur eine Richtung: nach oben. Von knapp 67.000 US-Dollar kletterte er innerhalb von wenigen Wochen auf über 100.000 US-Dollar, wo er heute notiert.
Dieser Anstieg war auch mit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten zu erklären. Mit seinem Sieg verband sich etwa die Hoffnung, dass der Bitcoin künftig weniger streng reguliert werden könnte. Die Nominierung des Krypto-Befürworters Paul Atkins zum neuen Chef der Börsenaufsicht SEC weist in diese Richtung.
Doch auch institutionelle Investoren finden offenbar zunehmend Gefallen am Bitcoin. Der Finanzdienst Bloomberg berichtet etwa, dass der australische Renten- und Vermögensverwalter AMP in Bitcoin-Futures investiert. Auch der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock gab kürzlich eine Empfehlung ab, wie hoch der Anteil der Kryptowährung im Portfolio sein sollte.
AMP investiert 17 Millionen US-Dollar in Bitcoin-Futures
Das australische Rentensystem, dessen Volumen auf rund 4,1 Billionen australische Dollar (AUD) geschätzt wird, zeigte bisher wenig Neigung, in Bitcoin und andere Kryptowährungen zu investieren. Die Gouverneurin der Reserve Bank of Australia, Michele Bullock, sagte laut Bloomberg, dass Bitcoin in der australischen Wirtschaft keine Rolle spiele.
Entsprechend überraschend dürfte jetzt das Investment von AMP in Bitcoin sein – auch wenn es mit 27 Millionen AUD (etwa 17 Millionen US-Dollar) noch recht bescheiden ist. Steve Flegg, Senior Portfolio Manager bei AMP, erklärte laut Bericht auf LinkedIn: „Der Fonds hat den Sprung gewagt und eine bescheidene Allokation in Bitcoin vorgenommen.“ Ein Sprecher ergänzte, dass es vorerst keine Pläne gebe, den Anteil zu erhöhen.
Ob noch weitere große australische Rentenmanager dem Beispiel folgen, ist bislang unklar.
BlackRock: 1–2 Prozent Bitcoin im Portfolio angemessen
Allein steht AMP mit seiner Entscheidung aber nicht, zumindest global. Auch BlackRock sieht inzwischen einen Platz für Bitcoin im Portfolio. Aber auch hier nur im begrenzten Ausmaß. Ein Bitcoin-Anteil von ein bis zwei Prozent am Portfolio entspreche einem Profilrisiko der großen Tech-Aktien in einem klassischen 60/40-Portfolio aus Aktien und Anleihen, heißt es in einem Papier des BlackRock Investment Institute.
Dies sei ein „angemessener Bereich“ für Bitcoin. Alles darüber hinaus würde den Anteil von Kryptowährungen am Gesamtrisiko des Portfolios stark erhöhen, so die Experten. Das Papier biete eine „potenzielle Blaupause für Anleger, die das Risiko von Bitcoin tolerieren“.
Bitcoin-ETFs befeuern Krypto-Rallye
Befeuert wurde die diesjährige Krypto-Rallye laut Bloomberg auch durch die Einführung von Bitcoin-ETFs an den US-Börsen im Januar. Das Vermögen von zwölf Fonds ist seitdem auf über 113 Milliarden US-Dollar gestiegen. Allein seit Trumps Wahlsieg flossen fast demnach zehn Milliarden US-Dollar in die ETFs.
Dennoch bleibt die Volatilität von Bitcoin extrem hoch. Laut BlackRock erlebte die Kryptowährung seit 2009 mehrfach Einbrüche von 70 bis 80 Prozent. Auch deshalb sei bei der Portfoliokonstruktion ein „Risikobudgetierungs“-Ansatz sinnvoll.