China lässt die Wüste blühen

Sanddüne mit Bewuchs im Vordergrund

Sanddüne in der Taklamakan. Foto: karenfoleyphotography, shutterstock

Die größte Wüste Chinas ist jetzt von einem Grüngürtel umgeben. Warum das nicht nur der Umwelt sondern auch der Wirtschaft nützt.

Wie die South China Morning Post berichtet, schließt China derzeit ein gigantisches Projekt zur Bekämpfung der Wüstenbildung in der Xinjiang-Region ab: Die größte Wüste, die Taklamakan, ist nun mit einem riesigen grünen Gürtel aus salztoleranten und dürreresistenten Pflanzen umgeben.

Dieser besteht aus verschiedenen Bäumen und Sträuchern sowie einer solargestützten Technologie zur Sandsperre. Dieser grüne Gürtel, der eine Länge von 3.050 Kilometern aufweist, wurde am Donnerstag mit der Bepflanzung der letzten Baumpartien im Landkreis Yutian am südlichen Rand der Wüste abgeschlossen.

Riesiger Gürtel aus salztoleranten und dürreresistenten Pflanzen

Rund 85 Prozent der 337.600 Quadratkilometer großen Wüste sind von Wanderdünen bedeckt, was der Taklamakan den Beinamen "Meer des Todes" eingebracht hat. Sanddünen und häufige Sandstürme sind charakteristisch für die Taklamakan. Vor allem unter den Stürmen leiden die Landwirtschaft und die Gesundheit der Menschen in der Region.

Zum Vergleich: Die Fläche Deutschland beträgt 357.592 Quadratkilometer.

Der Baumwall rund um die Taklamakan wurde mit wassersparenden Bewässerungssystemen versehen, um den extremen Bedingungen am Rand der Wüste entgegenzuwirken, wo Wind und Sand nach wie vor die Vegetation bedrohen. Durch das "Abschließen" des Wüstenrandes mit grünen Gürteln und mit Sandkontrollmaßnahmen, die Energie aus Solarpaneelen erhalten, wird nicht nur die Ausdehnung der Wüste verhindert.

Gleichzeitig gewährleistet das Projekt die Sicherheit von Infrastruktur wie Eisenbahntrassen und Straßen. Denn es geht nicht nur darum, Sandstürme in Peking zu verhindern und die lokale Infrastruktur zu schützen, sondern auch darum, die regionale Wirtschaft anzukurbeln.

Bahnstrecke zur Erschließung der Region

Bereits 2022 hat China eine neue Bahnstrecke in Betrieb genommen, die Hotan-Ruoqiang-Eisenbahn, um die Wüstenregion besser mit dem Rest des Landes zu verbinden. Diese 2.712 Kilometer lange Schleife verbindet verschiedene Städte rund um die Taklamakan, um Mineralien und Spezialitäten wie Walnüsse und rote Datteln in den Rest Chinas zu transportieren.

Im Oktober diesen Jahres kündigte die China Three Gorges Corporation den Bau eines neuen Energieprojekts in der Taklamakan an, das 8,5 Gigawatt Solarenergie und vier GW Windenergie liefern soll. Der Bau soll innerhalb von vier Jahren abgeschlossen sein und ergänzt Energiespeicher- und Kohlekraftprojekte.

Xinjiang verfügt über reichhaltige Quellen sauberer Energie, einschließlich Sonnen- und Windenergie. Nun, da der grüne Gürtel um die Taklamakan fertiggestellt ist, können entsprechende Arbeiten effizienter und in höherer Qualität fortgesetzt werden.

Erneuerbare Energien sind Teil des Projekts

Bis der grüne Gürtel fertiggestellt wurde, hat es 40 Jahre gedauert. Im letzten Jahr begannen die Arbeiten, die verbleibenden 285 Kilometer um die Wüste zu schließen. Ein Team von 600.000 Menschen arbeitete an der Pflanzung von Arten wie der Wüstenpappel, dem roten Weidenbaum und Saxaul-Bäumen, um den Gürtel fertigzustellen.

Einige der gepflanzten Arten, wie die medizinische Pflanze Wüstenhyazinthe, könnten auch wirtschaftliche Vorteile bringen. Der Grüngürtel um die Taklamakan ist der letzte Abschnitt des Megaprojekts einer Großen Grünen Mauer, mit der Peking die Ausbreitung der Wüsten im Nordwesten des Landes erfolgreich eingehegt hat.