Cyberangriffe auf Polen offenbar weitreichender als bisher bekannt

Seite 3: Weitere Arten und Ziele von Cyberangriffen

Generell werden seit Beginn des Ukraine-Krieges in Europa mehr Cyberattacken gemeldet. Das betrifft zunächst die Ukraine selbst. Dort und in Polen waren Mitte Oktober des Jahres etwa Verkehrs- und Logistik-Unternehmen mit Verschlüsselungssoftware angegriffen worden.

Der US-Softwarekonzern Microsoft berichtete damals, ein bisher nicht bekanntes Schadprogramm sei in einer Serie von Cyberattacken verbreitet worden. Die Experten des US-Konzerns äußerten allerdings keine Mutmaßungen zum Ursprung der Attacke.

Von Seiten Microsofts hieß es allerdings: „Die Aktivität weist Ähnlichkeiten mit jüngsten russischen-staatlichen Aktivitäten auf, insbesondere mit Blick auf die betroffenen Regionen und Länder, wobei es zu Überschneidungen zu früheren Opfern der FoxBlade-Malware (auch bekannt als HermeticWiper) kommt.“

Bei sogenannten Ransomware-Attacken werden IT-Systeme von Schadprogrammen verschlüsselt und dadurch nachhaltig sabotiert. Das Vorgehen wird auch von Strukturen der Organisierten Kriminalität genutzt; in diesen Fällen fordern die Angreifer in der Regel hohe Summen, um die betroffen Computersysteme wieder zu entsperren.

Eine dritte Art von Angriffen hatte im Sommer Litauen gemeldet. „Litauische staatliche Einrichtungen und Unternehmen sind heftigen DDoS-Angriffen ausgesetzt“, hieß es damals auf der Twitter-Seite des dortigen Verteidigungsministeriums. Nachrichtenagenturen zitierten den Leiter des litauischen Nationalen Zentrums für Cybersicherheit, Jonas Skardinskas, nachdem die Angriffe "wahrscheinlich" aus Russland kamen. Weiterer Schaden entstand damals offenbar nicht.

Bei sogenannten DDos-Attacken werden Server gezielt mit einer großen Menge an Anfragen belastet, sodass die entsprechenden Systeme die Aufgaben nicht mehr bewältigen können. In Konsequenz sind die Websites der betroffenen Stellen in der Regel nicht mehr zu erreichen. Nach Angaben der litauischen Regierung haben sich solche Angriffe seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine Ende Februar gehäuft.

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