Das Gespenst der Stagflation ist zurück

Geldentwertung und Güterverknappung, ein toxisches Gemisch. Symbolbild: stevepb auf Pixabay (Public Domain)
Die Angst vor hoher Inflation bei einer gleichzeitig stagnierenden oder schrumpfenden Wirtschaft nimmt zu
"Die Angst vor Stagflation treibt die Investoren um", schlagzeilte das Handelsblatt am Donnerstag [1]. "Stehen wir vor einer Stagflation?", hat Die Presse aus Österreich am Freitag gefragt [2] und die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) titelte kürzlich [3]. Die Welt meinte unlängst: "Stagflations-Sorgen - Jetzt wächst die Angst vor dem Szenario, das keine Gewinner kennt", während der britische Guardian titelte [4]: "Das Vertrauen der britischen Wirtschaft kollabiert, da die Angst vor einer "Stagflation" wächst."
Man könnte weitere ähnliche Überschriften auch aus anderen Ländern bringen, die alle in eine Richtung gehen und von einem "toxischem Gebräu" sprechen - sowie davon, dass die Stagflation der 1970er-Jahre, die es damals es im Zuge des ersten Ölpreisschocks gegeben hatte, wieder am Horizont aufziehen könnte.
Dass seit Erfindung des World Wide Web nie häufiger nach dem Stichwort "Stagflation" gegoogelt wurde, macht ebenfalls eine steigende Besorgnis klar. Sogar die Sparkasse erklärt inzwischen auf ihren Webseiten: "Stagflation - ein ernstes Risikoszenario". Sie stellt fest, dass die weltweite wirtschaftliche Erholung trotz kräftiger Turbulenzen immer noch weiterläuft, fragt dann aber zu Recht besorgt: "Wie lang wird sie durchhalten?" [5]
Doch erst mal zur Begriffsklärung: Der Begriff Stagflation wird dem Sprecher für Wirtschaftsfragen der konservativen Tories in Großbritannien, Iain Macleod, zugeschrieben: "Wir erleben jetzt das Schlimmste aus beiden Welten - nicht nur Inflation auf der einen oder Stagnation auf der anderen Seite, sondern beides zusammen. Wir haben eine Art ‚Stagflation-Situation‘, sagte Macleod einst in einer Parlamentsrede und machte deutlich, dass sich in Großbritannien schon Mitte der 1960er Jahre zwei große volkswirtschaftliche Probleme zu einem noch größeren Problem zusammengeballt hatten.
Tatsächlich wurde die Stagflation erst in den 1970er-Jahren auch für Großbritannien zu einem ernsten Problem, als sich der Ölpreis innerhalb von zwei Jahren verdoppelte und gleichzeitig die Inflation deutlich stieg. Stagflation wird in der Regel durch einen spezifischen Schock für die Wirtschaft definiert, der zu einer starken Inflation und zu einer Stagnation oder Rezession führt. In den 1970er-Jahren war es der Ölpreisschock, da sich stark steigende Energiepreise bald in steigenden Preisen für Produkte und Dienstleistungen niederschlagen.
Das Phänomen war auch sonst in weiten Teilen der westlichen Welt zu beobachten, besonders deutlich war es aber in Großbritannien. Auch in den USA schrumpfte zum Beispiel die Wirtschaftsleistung Mitte der 1970er-Jahre bei gleichzeitig hoher Inflation. Schon im Rahmen der Finanzkrise wurde ab Ende 2007 verstärkt von dem "Gespenst der Stagflation gesprochen [6] und an Parallelen aus den Jahren der ersten Ölkrise erinnert. Die Möglichkeit bestand, allerdings dürften die Chancen, dass es zu einer Situation wie in den 1970er-Jahren kommt, heute deutlich größer sein. Das hat aber nicht nur mit stark gestiegenen Energiepreisen zu tun, die zuletzt 15 Prozent ausgemacht und die offizielle Inflationsrate in Deutschland auf 4,1 Prozent erhöht haben. Sie liegt damit so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr war [7]. Hinzu kommen die vielfach angesprochenen Probleme von Lieferketten und Lieferengpässen.
Chipmangel als Grund für stillstehende Bänder
Seit Monaten wird bereits von den Problemen der Autoindustrie gesprochen, deren Bänder zum Teil stillstehen, weil Mikrochips aus China fehlen [8]. Inzwischen hört man, dass auch die Magnesiumlager zur Herstellung von Aluminium leer sind, weshalb weitere Produktionsstopps befürchtet werden. Auch hier schlagen die Globalisierung und die völlige Abhängigkeit von China zu. Die Vorräte reichten nur noch bis Ende November, obwohl schon wegen fehlender Mikrochips weniger Autos gebaut werden. "Das ist ein riesiges Problem, vor dem wir hier derzeit stehen", erklärte Tim Stappen, Sprecher des Gesamtverbands der Aluminium-Industrie [9] gegenüber der ARD-tagesschau.
In Spanien wurde schon im September berichtet, dass die Autoproduktion längst "eingebrochen" sei. Nicht gegenüber dem Covid-Jahr ist sie in den ersten acht Monaten dieses Jahres um mehr als ein Viertel in die Knie gegangen, sondern gegenüber 2019 [10]. So ist es auch kein Wunder, dass von einem nachholenden starken Wachstum nach dem Ende der Covid-Maßnahmen nicht viel zu spüren ist. Das Wachstum in Spanien blieb schon im zweiten Quartal deutlich hinter den Prognosen zurück und hat nur um schwache 1,1 Prozent zugelegt [11]. Erwartet worden waren aber 2,8 Prozent.
Hier würgen längst schon exorbitante Strompreise die Wirtschaft ab, obwohl das nicht nur an den gestiegenen Energiekosten liegt, sondern auch an Spekulation und an absurden Tarifsystemen [12]. Nach Sidenor haben inzwischen auch andere Stahlhersteller wie AcelorMittal und Reinosa Forgings & Castings die Produktion in einigen Werken des Landes eingestellt [13]. Die "Dominosteine fallen", wird berichtet [14], da ähnliche Maßnahmen inzwischen von immer mehr Firmen angekündigt werden.
Die Anzeichen mehren sich
Haben wir es also vielleicht schon mit einem gefährlichen selbstverstärkenden System zu tun, das die Konjunktur zunehmend belasten und in Richtung Stagnation oder Rezession drücken könnte, zumal die hohe Inflation den Verbrauchern zusätzlich Kaufkraft raubt? Die Anzeichen für das gefährliche Stagflationsszenario mehren sich. So stagniert zum Beispiel die weltweite Industrieproduktion schon seit Monaten und auch die Einzelhandelsumsätze sind zuletzt enttäuschend ausgefallen. Lieferengpässe, Probleme mit den Lieferketten und Produktionsstopps führen insgesamt zu einer Güterverknappung.
Das allein ist schon inflationstreibend. Aber diese Güterverknappung steht zudem einer riesigen aufgeblähten Geldmenge gegenüber, womit wir beim stärksten inflationstreibenden Faktor sind. Im Rahmen der Covid-19-Pandemie haben die Notenbanken weltweit die Geldmärkte wie nie zuvor geflutet. Allein die Europäische Zentralbank (EZB), die US-Notenbank (FED) und die Bank of Japan haben im Frühjahr 2020 mehr als fünf Billionen US-Dollar zusätzlich in die Märkte gepumpt.
Dieses "Fiat"-Geld, das aus dem Nichts über die "Notenpressen" geschaffen wird - dabei wird es heutzutage nicht einmal mehr gedruckt - kommt zu den Billionen hinzu, die seit der Finanzkrise in die Währungsräume geflossen sind. Wie von Telepolis schon mehrfach ausgeführt, hatte die EZB unter Mario Draghi im Euroraum die ultralockere Geldpolitik auch dann nicht zurückgenommen, als die Wirtschaften wieder deutlich wuchsen. Als sich erste konjunkturelle Schwächen zeigten und schon vor der Corona-Krise erneut eine Rezession aufzog, wurden die umstrittenen Anleihenkäufe sofort wieder aufgenommen [15].
Tatsächlich waren sie aber nie eingestellt worden, obwohl das gerne so dargestellt wurde. Denn Gelder aus fällig gewordenen Anleihen wurden nicht vom Markt gesaugt, um die Geldschwemme zu vermindern, sondern wurden erneut in Anleihen gesteckt. Damit hatte sich die Bilanzsumme der EZB nie verringert. Auch vom Null-Leitzins und von Negativzinsen für Einlagen bei der Zentralbank hatte sich die EZB nie verabschiedet. Die FED dagegen hatte dagegen nach der Finanzkrise, allerdings auch nur zaghaft, mit einer Normalisierung begonnen.
Sie hatte die Anleihenkäufe eingestellt und die Leitzinsen wieder langsam erhöht. Sie wurden dann aber durch den damaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder nach unten geprügelt, um vor den Wahlen die Konjunktur anzukurbeln [16].
Keine reine Entwicklung der letzten 1,5 Jahre
Obwohl die Wirtschaften wieder wachsen, werden seit dem Sommer die Anleihenkäufe nicht zurückgefahren. In einem Focus-Interview weist auch der Chefvolkswirt der Degussa Sonne/Mond Goldhandel GmbH darauf hin, dass Inflation "keine Naturkatastrophe", sondern "menschengemacht" ist. "Genauer: Inflation ist ein monetäres Phänomen", erklärt Thorsten Polleit. Er meint, man sollte besser von "Güterpreisinflation" sprechen, welche die Folge einer übersteigerten Geldmengenausweitung sei. "Güterpreisinflation ist so gesehen das Symptom, und seine Ursache ist die Geldmengeninflation."
Er beschränkt die Geldmengenflut allerdings verkürzt nur auf die vergangenen "1,5 Jahre", in denen "die Zentralbanken für eine besonders exzessive Geldmengenflut gesorgt" hätten. Für die komme jetzt "die Rechnung in Form steigender Preisinflation" ans Licht, weshalb die Kaufkraft des Geldes schwindet immer schneller schwinden werde.
Er rechnet vor:
Die Europäische Zentralbank hat die Geldmenge M3 seit Anfang 2020 um fast 16 Prozent ausgeweitet, um die Folgen des politisch diktierten Lockdowns zu bewältigen. Die US-Zentralbank hat die Geldmenge um 34 Prozent ausgeweitet. Und dieser "Geldmengenüberhang" schwillt weiter an, weil die Zentralbanken damit fortfahren, die Geldmengen mit hohen Raten auszuweiten. In den USA wächst die Geldmenge derzeit um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr, im Euroraum um knapp acht Prozent. Ähnlich sieht es in vielen anderen Ländern aus. Der gewaltige Geldmengenüberhang übersetzt sich nun in steigenden Güterpreisen, steigende Konsumgüterpreise und weiter steigende Preise von Aktien, Häusern, Grundstücken.
Thorsten Polleit, Chefökonom der Degussa Sonne/Mond Goldhandel GmbH
Polleit führt auf Nachfrage an, dass es auch eine "Kosten-Schub-Erklärung" gäbe, nach der die Unternehmen zum Beispiel die höheren Energiepreise und erhöhte Produktionskosten auf die Absatzpreise ihrer Produkte abwälzen. Dazu gäbe es auch noch eine "Nachfragesog-Erklärung", wonach die Nachfrage das Angebot übersteige.
Diese beiden Erklärungen seien aber nicht unvereinbar mit der Auffassung, dass die Inflation letztlich ein monetäres Phänomen sei. Für ihn ist klar, so Polleit, dass die Güterknappheit, die aus der Beschädigung der internationalen Lieferketten rührt, der "Nährboden" ist, "auf dem sich der Geldmengenüberhang in steigender Güterpreisinflation entlädt."
Es ist erstaunlich, dass ein Degussa-Chefvolkswirt wie Polleit die Verantwortlichkeiten klar benennt und nicht nach Sündenböcken sucht, also nicht vor allem steigende Energiepreise oder "maßlose Gewerkschaften" für die Inflation verantwortlich macht, die sie "mit hohen Lohnforderungen" in die Höhe trieben. Für ihn ist klar, worauf solche beliebten Erklärungsansätze abzielen:
Die Öffentlichkeit soll darüber getäuscht werden, dass es die Zentralbanken sind, die mit ihrer Geldmengenflut für steigende Güterpreise sorgen. Vor allem will man auch verhindern, dass die Arbeitnehmer aufwachen und höhere Löhne fordern.
Klar ist, dass sich über stark steigende Löhne der Aufwärtsdruck auf die Güterpreise weiter erhöhen und damit die gefürchtete "Lohn-Preis-Spirale" in Gang gesetzt würde. Deshalb, so stellt der Degussa-Volkswirt auch fest, wird hartnäckig aus der Bundesbank und der EZB betont, dass die "die Preisinflation nur vorübergehend" sei. Dabei werde, so meint auch er, die Gefahr der Inflation "kleingeredet", um die betroffenen Menschen davon abzuhalten, für Lohnsteigerungen einzutreten.
Was er nicht sagt, ist, dass bei Nullzinsen und hoher Inflation auch die Sparer enteignet werden und zudem deutet er nur an, dass die Inflation "Bedürftige" schafft. Tatsächlich trifft sie die einfache Bevölkerung ganz besonders hart, da die für Energie und Nahrungsmittel, deren Preise besonders gestiegen sind, einen besonders großen Anteil des Einkommens ausgeben müssen. Er deutet auch bestenfalls nur an, dass eine "Entschuldung" der extrem hoch verschuldeten Staaten über die Inflation vorangetrieben wird.
Die Kosten der weniger grünen Politik
Polleit verstrickt sich schließlich aber doch in die neoliberalen Fallstricke, wonach die hohen Energiepreise "gewollt" seien, um "eine Wende in Richtung nachhaltiger Energieversorgung zu erreichen." Er tut damit so, als spielten die CO2-Zertifikate eine entscheidende Rolle, was schlicht falsch ist. Zudem, so meint er, würden "Bedürftige" über diese Politik "in die Arme des Staates getrieben", der mit dem Notenbankgeld "unproduktive" und "grüne Politik" bezahlen würde, deren "wahre Kosten" der Öffentlichkeit "verschwiegen" würden.
Tatsächlich werden aber, und das schon seit vielen Jahrzehnten, die realen Kosten einer weniger grünen Politik verdeckt, verschwiegen oder aufgehübscht. Die extremen Kosten, die durch den menschengemachten Klimawandel entstehen, lassen sich derzeit nicht einmal erahnen. Konkreter sieht man das zum Beispiel bei der Atomenergie [17].
Schaut man zum Beispiel nach Portugal, das anders als Spanien keine Atomkraftwerke hat und seinen Strom schon zu 63 Prozent über erneuerbare Quellen produziert [18], dann zeigt sich, dass sich dort die Diskussion über hohe Strompreise in Grenzen hält, es keine Proteste gibt, denn der Strompreis ist dort niedriger als in Spanien, das noch gut 20 Prozent des Stroms über Atomkraftwerke generiert. Es wird in Portugal auch bisher nicht von Produktionsstopps wegen hoher Stromkosten gesprochen. Und, das könnte den Chefvolkswirt überraschen, würde er das zur Kenntnis nehmen, liegt die Inflationsrate am westlichen Rand Europas mit 1,3 Prozent auch deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 3,4 Prozent [19].
Richtig liegt Polleit allerdings wieder bei der Einschätzung, warum die Notenbanken diese Geldpolitik betreiben, die "nicht nur von Regierenden, sondern auch von vielen Regierten" als "Politik des kleinsten Übels" nach dem Motto angesehen werde: "Lieber die Geldmenge erhöhen, als Rezession und Arbeitslosigkeit erleiden." Er kommt zu dem Schluss, dass die Notenbanken letztlich das "weltweite Fiat-Geldsystem" nur noch "vor dem Zusammenbruch" bewahren wollten, "indem zu Null- und Negativzinsen die Geldmengen immer weiter ausgeweitet werden."
Stephanie Clam Martinic, Senior Fondsmanager der Erste Asset Management GmbH, kommt auf den Seiten der Sparkasse zu der Einschätzung, dass die Zentralbanken nun explizit oder implizit mit mehreren Zielen konfrontiert seien: "Die Inflation mittelfristig auf einem niedrigen Niveau zu halten und Vollbeschäftigung zu erreichen, die Finanzstabilität und die Dynamik der Staatsverschuldung nicht zu gefährden (durch starke Zinserhöhungen) und den Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen."
Sie bildet als Szenario ab, dass die Leitzinsen zu wenig angehoben werden könnten, "um die Finanzstabilität und die Dynamik der Staatsverschuldung nicht zu gefährden." Die Inflation könnte dann aus dem Ruder laufen, und letztlich würde die Zentralbank zu spät auf die Inflation reagieren und mit den nötigen Leitzinsanhebungen das Wirtschaftswachstum abwürgen. Dieses Szenario könnte zu einem "strukturellen stagflationären Umfeld" führen, meint sie. Doch auch sie reiht sich letztlich in den Chor von Bundesbank und Co ein.
Dabei kann der plötzliche Rücktritt und die Begründung von Bundesbankchef Jens Weidmann [20] schon als Warnsignal gewertet werden. Für Clam Martinic ist das wahrscheinlichste Szenario, dass die Inflation nur "ein vorübergehendes Phänomen" sei, was dann aber gleich wieder relativiert wird: "Ein Inflationsproblem ist allerdings auf die mittlere Sicht ein ernstzunehmendes Risikoszenario."
Dass es zu einem "strukturellen stagflationären Umfeld" kommen kann, wie sie es angesprochen hat, dafür spricht zumindest, dass man in der EZB von einer Anhebung des Leitzinses nicht reden will. Die EZB hat stattdessen gerade im Sommer die Zielvorgaben bei der Inflation aufgeweicht, um trotz der weit über der Zielmarke liegenden Inflation nicht handeln zu müssen.
Sie will nun auch mittelfristig "stärkere Abweichungen nach oben oder unten" über einen längeren Zeitraum akzeptieren. Mittlerweile gehen immer mehr Beobachter davon aus, dass sogar gezielt eine hohe Inflation angestrebt wurde, um einen Teil der Schulden von überschuldeten Staaten weginflationieren zu können, deren Verschuldung mit den Corona-Maßnahmen noch deutlich angeschwollen ist. Bisher steuert die EZB praktisch nicht entgegen, die EZB-Chefin Christine Lagarde meint, dass man jetzt nicht "überreagieren" dürfe [21].
Allein die umstrittenen Anleihenkäufe sollen im vierten Quartal etwas zurückgefahren werden. Allerdings soll sich am gesamten Umfang beim Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen nichts ändern. Auch die FED hat weder eine Zinserhöhung oder eine Drosselung der Anleihenkäufe beschlossen. Über letztere wird allerdings in den USA schon länger debattiert. Eine Entscheidung dazu wird im November erwartet.
Das Szenario vom "perfekten Sturm"
In einem ausführlicheren Artikel auf dem Portal Finanztrends [22] führt Polleit zur Stagflationsgefahr diverse Szenarien aus und spricht unter anderem von einem "perfekten Sturm". In seinem negativen Szenario geht er davon aus, dass die Inflation weiter durch anziehende Energiepreise in die Höhe geht, die wiederum durch den Geldmengenüberhang finanziert werden, und dass an der "ultra-laxen Geldpolitik" festgehalten wird. "Daraufhin steigen die Inflationserwartungen an, und nachfolgend ziehen auch Löhne und Güterpreise an. Eine Lohn-Preis-Spirale kommt in Gang, die die Zentralbank mit ihrer Geldmengenvermehrung weiter alimentiert."
Daraus könne auch eine "Hochinflation erwachsen, die irgendwann, soll die Währung nicht untergehen, ein Gegensteuern der Zentralbank unausweichlich macht - mit dem Ergebnis einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise, einer Rezession-Depression, eines "perfekten Sturms" sozusagen.
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Links in diesem Artikel:
[1] https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/anleihen/renditen-die-angst-vor-stagflation-treibt-die-investoren-um/27723062.html?ticket=ST-4959506-DCu2oWoV0g1ZOZ4B46kf-cas01.example.org
[2] https://www.diepresse.com/6050558/stehen‑wir‑vor‑einer‑stagflation
[3] https://www.nzz.ch/finanzen/inflation-stagflations-angst-an-der-boerse-ld.1649564
[4] https://www.theguardian.com/business/2021/oct/01/uk‑business‑confidence‑collapses‑as‑fears‑of‑stagflation‑grow
[5] https://newsroom.sparkasse.at/2021/10/20/stagflation-ein-ernstes-risikoszenario/90848
[6] https://www.heise.de/tp/features/Das-Gespenst-der-Stagflation-3416567.html
[7] https://www.heise.de/tp/features/Inflation-in-Deutschland-so-hoch-wie-seit-Jahrzehnten-nicht-mehr-6207010.html
[8] https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/chip-mangel-auswirkungen-auto-industrie-verluste-halbleiter-krise/
[9] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/magnesium-aluminium-autoindustrie-mangel-engpaesse-produktion-101.html
[10] https://cincodias.elpais.com/cincodias/2021/09/23/companias/1632400276_455855.html
[11] https://elpais.com/economia/2021-09-23/la-economia-espanola-crecio-un-11-en-el-segundo-trimestre-casi-dos-puntos-menos-de-lo-previsto.html
[12] https://www.heise.de/tp/features/Exorbitante-Strompreise-wuergen-spanische-Wirtschaft-ab-6215084.html
[13] https://www.elconfidencial.com/empresas/2021-10-15/arcelor-parones-plantas-espanolas_3307096/
[14] https://www.capitalradio.es/noticias/empresas/arcelormittal-sidenor-cae-domino-economia-luz_98604008.html
[15] https://www.heise.de/tp/features/Die-EZB-verschaerft-den-Krisenmodus-wieder-4523172.html
[16] https://www.heise.de/tp/features/Die-FED-lenkt-doch-gegenueber-Trump-ein-4452613.html
[17] https://www.heise.de/tp/features/Atomkraft-Ausbau-in-Frankreich-Ohne-zivile-Kernenergie-keine-militaerische-Nuklearmacht-6219628.html
[18] https://www.ren.pt/en-GB/media/comunicados/detalhe/renewable_production_supplies_63__of_electricity_consumption_in_the_first_eight_months_of_the_year_3
[19] https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/11563291/2-01102021-AP-EN.pdf/18dab5f9-9b23-7635-cc31-9112465da2fb
[20] https://www.heise.de/tp/features/Ein-gescheiterter-Weidmann-tritt-zurueck-6224791.html
[21] https://www.faz.net/aktuell/finanzen/ezb-chefin-lagarde-haelt-anstieg-der-inflation-fuer-voruebergehend-17559628.html
[22] https://www.finanztrends.de/das-inflationsbiest/
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