Die unendliche Geschichte der griechischen Euro-Rettung

Seite 2: Ein interessanter Wehretat und deprimierende Eckdaten

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Filis hatte zudem eine parlamentarische Anfrage vorbereitet. Weil deren Inhalt vorzeitig, offenbar durch ein Leck bei Syriza, an die Presse durchgesickert ist, wurde diese zurückgestellt.

Der Inhalt ist trotzdem interessant. Für Filis ist es nicht verständlich, dass Griechenland während der Finanzkrise 2,38 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in den Wehretat steckt, während die NATO-Vorgabe bei zwei Prozent liegt und der Erzfeind, die Türkei sich auf 1,58 Prozent beschränkt.

Foto: Wassilis Aswestopoulos

Die Eckdaten der Wirtschaft Griechenlands sind dagegen weiterhin deprimierend. Die seit 2007 anhaltende Rezession ist einzigartig in der Weltwirtschaft.

Die Hängepartien um die Troika Inspektionen - die erste endete statt im Dezember 2015 im Herbst 2016 und die zweite dauert immer noch an, schreckt Investoren ab. Im letzten Quartal 2016 wurde zudem ein weiteres Schrumpfen der griechischen Wirtschaft registriert, welches die Hoffnung auf ein Ende der Rezession zunichtemachte.

Zudem gab es für den Januar eine vernichtende Statistik vom Arbeitsmarkt. Rund 30.000 Arbeitsplätze fielen im Januar weg. Damit war es der schlimmste Januar seit mehr als anderthalb Jahrzehnten.

Tsipras muss sich zumindest vorhalten lassen, dass er am Image des Zauderers aber auch des gescheiterten Zauberers nicht unschuldig ist. Er hat die nun diskutierten und geforderten, neoliberalen Maßnahmen im Sommer 2015 beim Abschluss des dritten Kreditvertrags unterschrieben. Im Inland hingegen behauptet er steif und fest das Gegenteil.