Droht ein Krieg zwischen Äthiopien und Sudan?
Seite 2: Konflikt zwischen Äthiopien und Sudan: Wie geht es weiter?
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- Konflikt zwischen Äthiopien und Sudan: Wie geht es weiter?
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Offensichtlich befindet sich Abiy Ahmed Ali in einer Zwickmühle. Einerseits ist er an einer Deeskalation gegenüber dem Sudan interessiert, da - entgegen seiner Behauptung – die Kämpfe im Bundesstaat Tigray weitergehen, und darüber hinaus in verschiedenen anderen Gebieten Äthiopiens Konflikte schwelen. Anderseits hat er aufgrund seiner Repressionspolitik viel Unterstützung bei der zahlenmäßig größten Bevölkerungsgruppe Oromo verloren, so dass er sich mehr und mehr auf amharische Nationalisten stützen muss.
Aus Sicht von amharischen Nationalisten sind Gebietszugeständnisse an den Sudan nicht akzeptabel. Anscheinend ist der Druck von amharischer Seite in der Frage, wie mit dem Grenzkonflikt umzugehen ist, mittlerweile so groß, dass Abiy Ahmed Ali nun doch bereit ist, die Konfrontation mit dem Sudan zu riskieren.
Sowie Eritrea auf der Seite des äthiopischen Regimes steht, steht Ägypten in diesem Konflikt auf der Seite des Sudan. Sowohl Sudan als auch Ägypten haben gemeinsame Interessen in einem anderen ungelösten Konflikt mit Äthiopien.
Beide Staaten sehen den Bau und die Flutung des großen Grand-Ethiopian-Rensissance-Dam (GERD) in Äthiopiens Bundesstaat Benishangul-Gumuz kritisch. Sie sind besorgt, dass sich der Staudamm negativ auf die Versorgung ihrer Länder mit Nilwasser auswirken könnte. Den letzten angesetzten Verhandlungstermin hat der Sudan platzen lassen.
Es wird immer deutlicher, dass die Politik des Regimes Abiy Ahmed Ali nicht nur Äthiopien in Chaos und Elend stürzt, sondern mehr und mehr auch Nachbarländer in einen Konflikt mithineinzieht. Ein eskalierender Konflikt mit dem Sudan wäre ein weiterer Schritt, der das gesamte Horn von Afrika in Brand setzten könnte. Wie die Großmächte mit ihren Interessen auf einen zunehmenden Flächenbrand am Horn von Afrika reagieren, bleibt abzuwarten.
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