EXPO-Nationentag der USA ausgefallen

Sammelt Coca-Cola weiter heimlich für einen Pavillon?

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Jeden Tag werden auf der Weltausstellung in Hannover Nationentage gefeiert. Auf der EXPO-Plaza werden dann unter den feierlichen Klängen der Nationalhymne die Fahnen hochgezogen und ebenso feierliche Reden an die Völker der Welt gehalten. Doch am heutigen USA-Nationentag war weit und breit nichts von den Vereinigten Staaten zu sehen. Stattdessen wird heute ausschließlich in den USA der Tag der Unabhängigkeitserklärung als Nationalfeiertag gefeiert. An die EXPO wird dort bestimmt kaum jemand denken.

Peinlich berührt gibt der EXPO-Pressesprecher Lampersbach bekannt: "Die Besucher vermissen die USA nicht auf der Weltausstellung". Der ursprüngliche Platz der USA wird stattdessen von einem Zeltdorf aus der Mongolei belegt. Die USA haben es nicht einmal geschafft, einen bescheidenen Beitrag zur Weltausstellung zu liefern. Nach einem dicken Minus bei der letzten großen Weltausstellung in Sevilla hatte der amerikanische Kongress entschieden, dass keine staatlichen Gelder mehr für eine EXPO-Beteiligung zur Verfügung gestellt werden. So machten sich private Spendensammler auf den Weg, stießen jedoch überall auf taube Ohren und geschlossene Taschen. Zwar wurden noch kurz vor Eröffnung der Weltausstellung Signale gesetzt, mit einem abgespeckten Beitrag auf der hannoverschen Weltausstellung Präsenz zu zeigen, aber dann kam doch noch die Widerruf.

Für den EXPO-Guide von Bertelsmann kam diese Entscheidung dagegen zu spät. Hier wird die USA noch als Land der Naturwunder präsentiert: "Das Land wird durch riesige Naturräume geprägt. So ist das Hochgebirge der Rocky Mountains über 1.700 Kilometer breit und 4.000 Meter hoch. Die Gletscher und Fjorde Alaskas, die Großen Seen mit den Niagara-Fällen, der gewaltige Grand Canyon, die ausgedehnten Everglades-Sümpfe in Florida, Geysire und Mammutbäume in den Nationalparks gehören zu den eindrucksvollsten Naturwundern der Erde". Doch von all dem ist nichts auf der EXPO zu sehen. Geplant war ursprünglich eine typische Mainstreet, die den EXPO-Besuchern die amerikanische Lebensweise näher bringen sollte.

Vertreten werden die Vereinigten Staaten von Amerika nun lediglich von Firmen wie IBM, McDonaldŽs und Coca-Cola. Doch ganz Gewitzte erklärten schon einen Coca-Cola-Automaten zum Pavillon der Vereinigten Staaten von Amerika. Hier wurde auch augenscheinlich, dass wohl immer noch heimlich für einen "echten" Pavillon gesammelt wird. Denn während insgesamt die Preise für Esswaren und Getränke gesenkt wurden, kostet die Halb-Liter-Flasche Coca-Cola immer noch vier Mark. Ein Spendenhinweis sowie die Ausgabe eines Spendenbelegs fehlen allerdings ...