Eine "krachende Niederlage" für Wilders - oder ein Zeichen für die "letzten Monate" der EU?
Seite 2: Deutsche und französische Sozialdemokraten freuen sich - und AfD und Front National ebenso
- Eine "krachende Niederlage" für Wilders - oder ein Zeichen für die "letzten Monate" der EU?
- Deutsche und französische Sozialdemokraten freuen sich - und AfD und Front National ebenso
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Politiker etablierter Parteien zeigten sich gestern und vorgestern erfreut über den Wahlausgang: Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault, ein Sozialdemokrat, sprach von einem "Aufstieg der extremen Rechten", der nun "gebremst" sei. Sein deutscher Amtskollege Sigmar Gabriel, ebenfalls ein Sozialdemokrat, wählte die Formulierung "anti-europäische Populisten", denen "eine Absage erteilt" worden sei.
Anders interpretierte man das Ergebnis in Parteien, die Wilders und seiner PVV näher stehen: Beatrix von Storch, die für die AfD im Europaparlament sitzt, meinte, ein Ergebnis, bei dem die Regierungskoalition halbiert wurde und bei dem die Sozialdemokraten "untergingen", zeige, dass "die Wende in Europa weitergeht". Parteichefin Frauke Petry räumte dagegen ein, dass sie "der PVV und Geert Wilders ein besseres Ergebnis gewünscht hätte" und führte das an den vorhergehenden Umfragen gemessen unerwartet gute Abschneiden Ruttes auf "Rückenwind aus Ankara" zurück. Wilders hat ihrer Meinung nach "zwar die richtigen Themen angesprochen und dadurch auch die anderen niederländischen Parteien ein Stück weit vor sich hergetrieben", aber "vielleicht nicht immer den richtigen Ton getroffen".
Marine Le Pen, die Präsidentschaftskandidatin des Front National, sagte den Medien in ihrer Heimat, sie empfinde das Wahlergebnis im Nachbarland nicht als "besondere Enttäuschung", weil die PVV weder Stimmenanteile verlor noch stagnierte, sondern zulegte - und weil die regierenden Parteien deutlich verloren. Für sie ist das ein Beleg dafür, "dass unsere gemeinsamen Ideen in den verschiedenen europäischen Ländern voranschreiten". Florian Philippot, der offen homosexuelle Vizepräsident des Front National, sieht in der Wahl sogar ein Zeichen dafür, dass "das System der Europäischen Union, das immer totalitärer wird, seine letzten Monate erlebt". Eine Einschätzung, die wahrscheinlich einen taktischen Einschlag hat, wenn man berücksichtigt, dass in Frankreich im April und Mai gewählt wird.
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