Energiewende: China bei Solar vorne
2023: Starker Ausbau der Solarenergie. Markt für Photovoltaikanlagen ist nach Schätzungen weltweit um 56 Prozent gewachsen. Nicht der einzige Erfolg.
Für die erneuerbaren Energieträger war 2023 ein ausgesprochen gutes Jahr. Noch nie wurden weltweit so viele neue Solar- und Windkraftanlagen ans Netz angeschlossen.
Auch wenn die genauen Zahlen erst in einigen Wochen vorliegen werden, geht das PV-Magazin davon aus, dass 2023 der Markt für Fotovoltaikanlagen, die Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandeln können, gegenüber dem Vorjahr um 56 Prozent gewachsen ist.
Mehr als eine Milliarde US-Dollar würde inzwischen für neue Solaranlagen ausgegeben, schreibt die Internationale Energieagentur. Ein erheblicher Teil davon fließt in China, nicht nur, weil die Volksrepublik inzwischen den Weltmarkt auf diesem Sektor dominiert, sondern auch weltweit die Nummer 1 ist, wenn es um die Anwendung geht.
Anlagen mit einer Leistung von 180 bis 230 Gigawatt
Die Plattform Business Insider berichtet, dass allein in China bis zum Jahresende Anlagen mit einer Leistung von 180 bis 230 Gigawatt ans Netz gehen könnten. Zum Vergleich: Damit ließe sich grob gerechnet im Jahresdurchschnitt etwa die Hälfte des deutschen Strombedarfs abdecken.
Aber der chinesische Bedarf ist inzwischen natürlich erheblich größer als der hiesige. 8843 Terawattstunden, rund 18-mal so viel wie hierzulande, wurden 2022 benötigt.
Ausbau der Windenergie
Der Ausbau der Windenergie ist weniger stürmisch, kommt aber ebenfalls voran. Allerdings müsste es in beiden Sektoren deutlich schneller gehen, um die Treibhausgasemissionen rasch zu vermindern, wenn man nicht den Energieverbrauch einschränken will.
Aber vielleicht ist es Zeit, diese Diskussion langsam führen, denn das fortgesetzte stoffliche Wachstum der Wirtschaft kann auf einem begrenzten Planeten nur in die Katastrophe führen – eine Einsicht, die schon an die 50 Jahre alt ist, aber sich bisher nicht durchgesetzt hat.
Wie dem auch sei, mit Solar- und Windkraftanlagen ließen sich, wie berichtet, im auslaufenden Jahr voraussichtlich etwa 12 Prozent des globalen Strombedarfs abdecken.
Der Beitrag der Atomkraftwerke
Atomkraftwerke, für die zuletzt von Liberalen, Konservativen und Rechtsextremen mal wieder viel Werbung gemacht wurde, hatten 2022 zuletzt knapp neun Prozent beigetragen, ein Anteil, der in den letzten Jahrzehnten zusehends geschrumpft ist, da sich die Gesamtmenge des weltweit in Atomkraftwerken erzeugten Stroms kaum verändert.