Erhebliche Unterschiede zwischen Rumänen und Bulgaren
Zuwanderer aus dem südslawischen Balkanland sind über zweieinhalb Mal häufiger arbeitslos
Wenn es um Zuwanderung aus EU-Staaten geht, dann werden Rumänen und Bulgaren häufig in einem Atemzug genannt und sind zu einer festen Redekombination geworden. Eine neue Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt jedoch, dass es ganz erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gibt - und zwar nicht nur sprachlich.
Mit 6,4 Prozent lag die Arbeitslosenquote der in Deutschland lebenden Rumänen im Mai 2015 einen Punkt niedriger als die Arbeitslosenquote im Deutschlanddurchschnitt, 3,4 Prozent niedriger als im Schnitt der Zuwanderer aus den östlichen EU-Ländern (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechien und Ungarn), 4,6 Punkte niedriger als im Schnitt der Zuwanderer aus Südeuropa (Griechenland, Italien, Portugal und Spanien), 8,4 Punkte niedriger als unter allen in der Bundesrepublik lebenden Ausländern und stolze 9,8 Prozent niedriger als unter zugewanderten Bulgaren, die zu 16,2 Prozent arbeitslos gemeldet waren.
Auch beim Hartz-IV-Bezug schneiden Rumänen ganz anders ab als Bulgaren: Während von den Rumänen (inklusive der arbeitenden "Aufstocker") im April 2015 11,5 Prozent Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II beanspruchten, waren es unter den Bulgaren 27,6 Prozent. Beide Gruppen liegen damit über den Deutschlandschnitt von 7,5 Prozent. Rumänen schneiden aber besser ab als Ausländer insgesamt (16,5 Prozent), Südeuropäer (12,1 Prozent) und Osteuropäer aus den oben aufgeführten Ländern (11,6 Prozent).
Interessante Unterschiede ergeben sich auch, wenn man die Anteile in einzelnen Städten betrachtet: Während im Mai etwa in Duisburg 40,4, in Dortmund 28,7 und in Berlin 23,6 Prozent der Bulgaren arbeitslos gemeldet waren, lagen die Vergleichswerte in München bei 9,3, in Augsburg bei 9,4 und in Nürnberg bei 12,5 Prozent. Ähnliche Abweichungen zeigen sich, wenn man sich den Anteil der arbeitslosen Rumänen in diesen Städten ansieht: 25,7 Prozent in Duisburg, 23,4 Prozent in Dortmund und 16,9 Prozent in Berlin gegen 6,4 Prozent in München, 9,3 Prozent in Augsburg und 8,6 Prozent in Nürnberg.
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