Experten warnen: Trumps China-Zölle könnten US-Wirtschaft ruinieren
Trumps Zollpläne gefährden die US-Wirtschaft. Experten warnen vor höheren Preisen und Jobverlusten. Doch was steckt hinter der umstrittenen Strategie?
Im Zuge seiner Wahlkampagne "Make America Great Again" hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump die Einführung von 60-prozentigen Zöllen auf in China hergestellte Waren und 20-prozentigen Zöllen auf Importe aus anderen Ländern gefordert.
Trump behauptet, dies würde amerikanische Arbeitsplätze schaffen, das Bundesdefizit verringern, die Lebensmittelpreise senken und Einnahmen für die Finanzierung von Kinderbetreuungseinrichtungen generieren. Doch diese vermeintliche Patentlösung für den Handel hat grundlegende Schwächen, wie die Asia Times berichtet.
Trügerische Jobhoffnung durch Zölle
Eines der zentralen Versprechen hinter Trumps Zollvorschlag ist, dass er durch die Verteuerung ausländischer Waren Arbeitsplätze in die USA zurückholen und Unternehmen dazu bewegen würde, im Inland zu produzieren. Doch die Realität ist komplexer. Historische Erfahrungen zeigen, dass Zölle selten zu einer langfristigen Schaffung von Arbeitsplätzen im Industriesektor führen.
Nach der Einführung von Stahlzöllen durch Trump im Jahr 2018 mussten viele US-Unternehmen, die von importiertem Stahl abhängig sind, ihre Preise erhöhen oder Arbeitsplätze abbauen, da die Rohstoffkosten in die Höhe schnellten.
Die Zölle führten zu kurzfristigen Störungen, aber nicht zu einem dauerhaften Anstieg der Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe. Stattdessen tendieren die Unternehmen dazu, Arbeitsplätze zu automatisieren oder in andere Niedriglohnländer zu verlagern, die nicht denselben Tarifregelungen unterliegen.
Globale Lieferketten und Ausweichstrategien
Die vorgeschlagenen Zölle in Höhe von 60 Prozent auf chinesische Waren würden US-Unternehmen nicht davon abhalten, nach billigeren Alternativen im Ausland zu suchen, beschreibt die Zeitung.
Globale Lieferketten sind flexibler denn je, und viele US-Unternehmen würden einfach ihre Bezugsquellen in Länder wie Vietnam, Indien oder Mexiko verlagern, um die neuen Zölle zu umgehen. Chinesische Hersteller könnten die Zölle umgehen, indem sie mit Fabriken in anderen Ländern zusammenarbeiten und ihre Produkte als "Made in Vietnam" oder "Made in Mexico" kennzeichnen.
Lesen Sie auch
Trump-Zölle: Französischer Wein zwischen Hoffen und Bangen
USA stoppen Lieferung fortschrittlicher TSMC-Chips an China
Warum ein Sieg von Donald Trump der Todesstoß für die Ampel wäre – und wer daran mitschuldig ist
Warum das US-Verbot für chinesische Autos selbstzerstörerisch ist
Washington macht Rückzieher: Chinesisches Tech-Unternehmen von Sanktionsliste gestrichen
Ein weiterer großer Fehler in Trumps Zollplan ist die falsche Hoffnung, dass Zölle die Lebensmittelpreise in den USA senken würden.
Grundsätzlich sind Zölle eine Steuer auf Importe, und die Last dieser Steuern wird fast immer auf die Verbraucher abgewälzt. Wenn Zölle auf Güter des täglichen Bedarfs wie Elektronik, Kleidung oder Lebensmittelzutaten erhoben werden, steigen die Preise für diese Güter. US-Landwirte, die mit höheren Produktionskosten konfrontiert sind, werden diese wahrscheinlich an Händler und Lebensmittelgeschäfte weitergeben, was die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe treibt.
Nur mehr Handelskrieg
Zölle auf eine breite Palette von Importen würden eine Vielzahl von Branchen betreffen und könnten US-Produkte sowohl im Inland als auch auf den internationalen Märkten verteuern. Dies könnte dazu führen, dass Unternehmen ihre Preise erhöhen, Investitionen zurückfahren und sogar Arbeitsplätze abbauen. Letztlich würden die US-Verbraucher die höheren Kosten zu tragen haben.
Auf diplomatischer Ebene könnten Trumps Zölle die Spannungen mit wichtigen Verbündeten und Handelspartnern verschärfen. Es ist davon auszugehen, dass die betroffenen Länder mit eigenen neuen Zölle auf US-Produkte reagieren – wie jetzt im Falle Chinas geschehen. Dies würde den US-Exporteuren schaden und könnte zu einem schädlichen und weitreichenden Handelskrieg führen.